Gefährder aus dem „islamistisch-terroristischen“ Spektrum und vereitelte islamistische Anschläge in Deutschland

Anschläge islamistischer Extremisten konnten in Deutschland meist vereitelt werden oder schlugen fehl. Etwa 1000 Menschen ordnen die Sicherheitsbehörden dem „islamistisch - terroristischen“ Spektrum zu.
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Das Erstaufnahmelager für Flüchtlinge in Attendorn.Foto:  Bernd Thissen/dpa
Epoch Times4. Februar 2016
Die Sicherheitsbehörden stuften im Januar 446 Personen aus der Islamisten-Szene in Deutschland als sogenannte Gefährder ein. Ihnen trauen Polizei und Geheimdienste zu, dass sie einen Terrorakt begehen könnten. Die Zahl ist so hoch wie nie zuvor.

Zum Teil sind auch Rückkehrer aus Kampfgebieten in Syrien und im Irak darunter. Mehr als 780 deutsche Islamisten sind bislang dorthin ausgereist – ein Drittel von ihnen ist inzwischen wieder in Deutschland. Etwa 1000 Menschen ordnen die Sicherheitsbehörden dem „islamistisch-terroristischen“ Spektrum zu. Dazu gehören auch Unterstützer und Kontaktleute von „Gefährdern“.

Anschläge islamistischer Extremisten konnten in Deutschland meist vereitelt werden oder schlugen fehl. Einzige Ausnahme: Im März 2011 erschoss ein Kosovo-Albaner auf dem Flughafen Frankfurt/Main zwei US-Soldaten und verletzte zwei weitere schwer. Er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.

April 2015: Die hessische Polizei nimmt in Oberursel ein Ehepaar mit mutmaßlich salafistischem Hintergrund fest, das einen Anschlag geplant haben soll. Ziel war möglicherweise ein Radrennen, das vorsichtshalber abgesagt wurde. Im Keller des Ehepaars fanden Ermittler eine funktionsfähige Rohrbombe. Der Mann steht seit Januar wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vor Gericht. Die Ermittlungen gegen seine Frau wurden eingestellt.

Dezember 2012: Im Bonner Hauptbahnhof wird in einer Sporttasche ein Sprengsatz gefunden. Die Bundesanwaltschaft geht von einem versuchten Terroranschlag mit islamistischem Hintergrund aus. 2013 werden vier Verdächtige festgenommen, die einen Anschlag auf den Chef der rechtsextremen Splittergruppe „Pro NRW“ geplant haben sollen. Einer soll die Bombe in Bonn deponiert haben. Den mutmaßlichen Terroristen wird seit September 2014 in Düsseldorf der Prozess gemacht.

April 2011: Ermittler nehmen in Düsseldorf drei mutmaßliche Al-Kaida-Mitglieder fest, die einen Sprengstoffanschlag in Deutschland geplant hatten. Im Dezember 2011 wird in Bochum ein viertes mutmaßliches Mitglied der „Düsseldorfer Zelle“ gefasst. Die vier Männer werden Ende 2014 zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

September 2007: Die islamistische Sauerland-Gruppe wird festgenommen. 2010 werden die vier Mitglieder wegen geplanter Terroranschläge auf Diskotheken, Flughäfen und US-Einrichtungen in Deutschland zu bis zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt.

Juli 2006: Im Kölner Hauptbahnhof platzieren zwei Männer in Koffern versteckte Sprengsätze in Regionalzügen nach Hamm und Koblenz. Die Zeitzünder-Bomben explodieren jedoch nicht. Im Dezember 2008 wird der „Kofferbomber von Köln“ zu lebenslanger Haft verurteilt.

(dpa)

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