Verdi-Bezirksverband Mittelfranken will keine AfD-Mitglieder mehr aufnehmen
Der bayerische Bezirksverband Mittelfranken der Gewerkschaft Verdi will künftig keine AfD-Mitglieder in seinen Reihen mehr dulden.
Auf der Bezirkskonferenz des Verbandes haben die Delegierten nun beschlossen, dass eine gleichzeitige Mitgliedschaft in Verdi und AfD nicht möglich ist, berichtet „Nordbayern“.
Schon allein die Werte der Gewerkschaft, also Achtung der Menschenwürde, Solidarität, Freiheit und Gleichberechtigung schließen AfD-Mitglieder eigentlich aus“, erklärt Geschäftsführer Jürgen Göppner.
Allerdings wählten bei der bayerischen Landtagswahl im Oktober 14,5 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder die AfD. Im Vergleich dazu lag das Gesamtergebnis der AfD mit 10,2 Prozent unter dem Ergebnis innerhalb der Gewerkschaft.
Göppner: „Das ist zunächst ein politisches Signal“
Aktuell ist mit dem mittelfränkischen Beschluss kein Ausschluss von AfD-Mitglieder möglich. Erst wenn der Bundeskongress von Verdi im September 2019 zustimmt, wäre dies formal möglich.
Seitens Göppners heißt es dazu: „Das ist zunächst vor allem ein politisches Signal. Die praktische Umsetzung ist dann natürlich etwas anderes“.
Verdi werde bei einem Eintritt neuer Mitglieder die politische Orientierung jedoch nicht abfragen. Die Gewerkschaft will jedoch zwischen Funktionären, Mandatsträgern und einfachen Wählern der AfD „sehr genau“ unterscheiden.
Hauptthema der Bezirkskonferenz war die Digitalisierung der Arbeitswelt und ein Beschluss von Delegierten zu einer gewerkschaftlichen Debatte, wo es um eine generelle Arbeitszeitverkürzung und verschiedene Arbeitszeitmodelle für unterschiedliche Branchen ging. (er)
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