Verbraucherstimmung in Deutschand deutlich verschlechtert

Die Stimmung verschlechtert sich. Menschen im Land sorgen sich um ihre Arbeitsplätze, halten sich beim Konsum zurück. Sie verschieben oder verzichten auf neue Anschaffungen.
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„Wir schließen“ – ein Schuhgeschäft in einer Innenstadt zur Weihnachtszeit.Foto: Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Epoch Times27. November 2024

Die Konsumstimmung der Verbraucher in Deutschland hat sich im November wieder eingetrübt.

Die Einkommenserwartung rutschte deutlich ab und auch die Anschaffungsneigung verzeichnete leichte Rückgänge, wie das Marktforschungsunternehmen GfK und das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) am Mittwoch mitteilten. In der Prognose für Dezember sinkt das Konsumklima daher um 4,9 Zähler auf Minus 23,3 Punkte.

„Die letzten Wochen des Jahres enden mit einem deutlichen Rückschlag beim Konsumklima“, erklärte Rolf Bürkl, Konsumexperte bei NIM. So tief wie jetzt war der Index den Angaben zufolge zuletzt im Mai dieses Jahres, im Oktober hellte sich die Stimmung noch auf.

Sorge um Arbeitsplatz

„Die Verunsicherung der Konsumenten hat zuletzt offenbar wieder etwas zugenommen“, erklärte Bürkl. Die Menschen in Deutschland sorgten sich wieder mehr um ihre Arbeitsplätze, was auch mit angekündigten Stellenstreichungen in der Industrie zusammenhänge.

„Die Industriekrise und der langanhaltende Wirtschaftsabschwung hinterlassen am Arbeitsmarkt ihre Spuren“, erklärte Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Das Arbeitsmarktbarometer für November, der Frühindikator in diesem Bereich, verschlechterte sich im Monatsvergleich um 0,3 Punkte auf nun 99,5 Punkte, wie das Institut in Nürnberg am Mittwoch mitteilte. Es war der zweite Rückgang in Folge.

Der Wert zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit sank im November um 0,3 Punkte und liegt damit bei einem Wert von 97,9. Demnach ist zu erwarten, dass die Arbeitslosigkeit weiter zunehmen wird. Bis zum Frühjahr sei „keine Trendwende in Sicht“, erklärte Weber.

Die Komponente zur Vorhersage der Beschäftigung blieb im positiven Bereich, sank allerdings ebenfalls um 0,3 Punkte und lag bei 101,1 Punkten. Das war laut IAB der niedrigste Stand „mit Ausnahme der Corona-Pandemie“.

Die Einkommenserwartung verlor im November deutliche 17,2 Punkte und stürzt damit auf minus 3,5 Punkte ab, den tiefsten Wert seit neun Monaten.

Auch der Index für die Anschaffungsneigung der Menschen in Deutschland war im November rückläufig. Er steht bei minus sechs Punkten und verlor damit 1,3 Punkte verglichen mit dem Vormonat. Die um 4,7 Punkte gestiegene Sparneigung „verstärkt den negativen Trend“, erklärten GfK und NIM.

Eher pessimistischer Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung

Passend zu den Einkommenserwartungen und der Anschaffungsneigung schätzten die Menschen in Deutschland auch die wirtschaftliche Entwicklung weiterhin pessimistisch ein, hieß es. Die sogenannte Konjunkturerwartung sank zum vierten Mal in Folge, diesmal um 3,8 Zähler auf minus 3,6 Punkte.

GfK und NIM führen monatlich Interviews mit Verbraucherinnen und Verbrauchern. Für die aktuelle Erhebung wurden vom 31. Oktober bis 11. November rund 2000 Menschen befragt.

Das Konsumklima bezieht sich auf die gesamten privaten Konsumausgaben, also neben dem Einzelhandel auch Dienstleistungen, Reisen, Miete und Gesundheitsdienstleistungen.

Das Arbeitsmarktbarometer basiert auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen Arbeitsagenturen. Die Skala reicht von 90 Punkten für eine sehr schlechte Entwicklung bis zu 110 Punkten für eine sehr gute Entwicklung. Der Frühindikator wird seit 2008 erhoben. (afp/red)



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