Verbraucherministerin fordert Schufa zu mehr Transparenz auf

Die Schufa sammelt massenhaft Informationen zur finanziellen Situation von Käufern, Kunden und Kreditnehmern. Doch die Verbraucherschutzministerin kritisiert das Vorgehen der Auskunftei.
Vor dem Hintergrund des aktuellen Bieterstreits um die Schufa hat Bundesverbraucherschutzministerin Steffi Lemke (Grüne) mehr Transparenz bei der Wirtschaftsauskunftei gefordert.
Steffi Lemke.Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Epoch Times9. Februar 2022

Vor dem Hintergrund des aktuellen Bieterstreits um die Schufa hat Bundesverbraucherschutzministerin Steffi Lemke (Grüne) mehr Transparenz bei der Wirtschaftsauskunftei gefordert.

„Wichtig für die Verbraucherinnen und Verbraucher ist vor allem, dass die Schufa transparenter wird“, sagte Lemke der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Dies hatte der Vorstand schon seit längerem angekündigt.“ Das Bundeskartellamt hatte Anfang der Woche zwei Vorhaben für mögliche Zusammenschlüsse freigegeben.

So will der schwedische Investmentfonds EQT bis zu 100 Prozent der Schufa erwerben. Gleichzeitig will die TeamBank AG ihre bestehende Minderheitsbeteiligung an der Schufa aufstocken. Die TeamBank gehört zur DZ-Bank-Gruppe. Hier liegen die Anteile der Volks- und Raiffeisenbanken an der Schufa. Die Schufa sammelt Informationen über Privatpersonen und Unternehmen. Auf deren Basis gibt sie Einschätzungen zu deren Kreditwürdigkeit ab.

Datenschutz-Standards gelten für alle

Lemke erläuterte: „Die Schufa ist eine privatwirtschaftliche Aktiengesellschaft mit mehreren unterschiedlichen Anteilseignern.“ Die Übernahme von Anteilen an der Schufa Holding AG werde derzeit unter den Anteilseignern und Bietern geklärt. Diese Entscheidung gelte es abzuwarten. „Egal, wie die Eigentümerstruktur am Ende aussieht, die europäischen und deutschen Datenschutz-Standards gelten für alle Unternehmen gleichermaßen“, betonte die Grünen-Politikerin.

Ankündigungen des Vorstands zu mehr Transparenz müssten nun auch Taten folgen. „Es reicht nicht, dass man abfragen kann, welche Daten über einen gespeichert sind“, sagte Lemke. „Die Schufa sollte auch veröffentlichen, welche Informationen sie wie bewertet.“

Verbraucher- und Datenschützer bemängeln seit längerem die Datensammlungen und das Scoring, also das Bewerten, durch die Schufa. So ist das genaue Zustandekommen der Bonitätsnoten unbekannt. Verbraucher mit guter Bonität können etwa Kredite zu günstigeren Konditionen bekommen.

„Derzeit ist das Zustandekommen des Schufa-Scores immer noch eine Black Box“, bemängelte Lemke. Die Schufa verfügt nach eigenen Angaben über Daten zu 68 Millionen natürlichen Personen und 6 Millionen Unternehmen. Der Name des 1927 gegründeten Unternehmens steht für „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung“. (dpa/red)



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