Unwetterwarnung: Schon bis zu 10 Meter hohe Schneewehen in Österreich

Der Wetterdienst gab eine Unwetterwarnung im Erzgebirge (bis Donnerstag 20 Uhr) und an den Alpen (bis Freitag 6 Uhr) heraus. Weiterhin ist auch der Bayerische Wald betroffen.
Titelbild
Darunter liegt ein Haus: Feuerwehrleute beim Freilegen eines Daches im österreichischen Pölstal.Foto: Gemeinde Pölstal/dpa
Epoch Times8. Januar 2019

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat vor starkem Schneefall im Erzgebirge und an den Alpen gewarnt. Betroffen seien Teile der Bundesländer Sachsen und Bayern, teilte der DWD am Dienstagnachmittag mit. Es bestehe die Gefahr, dass Bäume unter der Schneelast zusammenbrechen könnten.

Zudem könne es zu Behinderungen im Straßen- und Schienenverkehr kommen. Eine weitere Unwetterwarnung vor starken Schneeverwehungen im Bayerischen Wald und an den Alpen sei zunächst bis Mittwochvormittag gültig, so der Wetterdienst.

Mit einer Verlängerung ist demnach wegen des dann nachlassenden Windes nicht zu rechnen. Von längerer Dauer sind dagegen die Unwetterwarnungen vor starkem Schneefall im Erzgebirge (bis Donnerstag 20 Uhr) und an den Alpen (bis Freitag 6 Uhr).

Dies liegt laut DWD daran, dass es bis dahin zu anhaltenden Schneefällen ohne große Unterbrechungen kommt. Im Erzgebirge wird demnach mit Neuschneemengen von 30 bis 70 Zentimeter und an den Alpen mit Mengen von 50 bis 90 Zentimeter gerechnet.

Ein Schneepflug räumt eine Straße in Ramsau am Dachstein. Österreich versinkt im Schnee. Foto: Harald Schneider/APA

Alpen: Gefahrenstellen nehmen zu

Die Wetterlage in den österreichischen Alpen hat sich durch neue Schneefälle weiter verschärft. Zahl und Größe der Gefahrenstellen nähmen zu, teilte der Lawinenwarndienst am Dienstag mit

Auf dem rund 1800 Meter hohen Loser in der Steiermark hat der Schnee die Bergstation fast unter sich begraben. Die Mitarbeiter der Bergbahn kämpften gegen die Schneemassen, schrieb das Unternehmen auf Facebook. „Bei den typisch eingewehten Stellen liegt bis zu 10 Meter Schnee.“

In vielen Regionen des Nachbarlandes herrschte weiterhin die zweithöchste Lawinenwarnstufe. Dennoch zeigten sich Experten in Tirol vorsichtig zuversichtlich. „Wir haben die Lage weiterhin voll im Griff und sind auf alle Eventualitäten vorbereitet“, erklärte der Leiter der Landeswarnzentrale, Marcel Innerkofler.

Autos sind bei Salzburg auf der verschneiten Autobahn unterwegs. Foto: Barbara Gindl/APA

Viele Touristen waren oder sind temporär eingeschneit

Inzwischen hinterlässt der permanente Flockenwirbel negative Spuren für die Wintersportler. Nach Angaben des Skiportals „Skiresort.de“ sind aktuell 1700 Kilometer Piste gesperrt – 5150 Kilometer sind offen. Laut Portal sind 450 Skilifte geschlossen und 1700 geöffnet.

Viele Touristen, deren Orte bisher eingeschneit waren, konnten während einer kurzzeitigen Wetterberuhigung am Dienstag ihre weiße Falle verlassen. So wurde die Katschbergstraße zwischen Untertauern und Obertauern am Vormittag für Fahrzeuge mit Schneeketten oder Allradantrieb geöffnet. Mit Beginn der Dunkelheit sollte sie allerdings wieder geschlossen werden.

Am 1200 Meter hohen Präbichl konnten laut Bericht der „Kleinen Zeitung“ 110 Gäste ihr eingeschneites Quartier verlassen. Weiterhin fest sitzen die Menschen in den obersteirischen Gemeinden Pölstal und Hohentauern, die beide am Montag den Katastrophenzustand ausgerufen hatten. In Hohentauern sind derzeit rund 550 Menschen eingeschneit.

Ausgrabungen: Ein Mann befreit in Ramsau am Dachstein sein Auto von Schnee. Foto: Helmut Fohringer/APA

Österreich: 100 Straßen wegen Lawinengefahr gesperrt

Insgesamt sind nach Angaben der Behörden in Österreich rund 100 Straßen wegen Lawinengefahr gesperrt. Probleme bereiten zudem immer wieder umgestürzte Bäume. In Ober- und Niederösterreich waren rund 2000 Haushalte ohne Strom, weil die Stromtrassen unterbrochen waren. An einigen Orten halfen Soldaten des Bundesheers.

In Dienten am Hochkönig (Pinzgau) schaufelten mehr als 40 Menschen den Schnee von Schule, Kindergarten und Gemeindeamt, um die Gefahr von Einstürzen zu verringern. Die Behörden registrierten zahlreiche Anrufe besorgter Bürger, die um die Stabilität ihrer Hausdächer fürchteten.

„Grundsätzlich sind Haus- und Wohnungsdächer in Tirol so gebaut, dass gewisse Schneelasten für sie kein Problem darstellen“, wurden sie amtlicherseits zunächst beruhigt.

Vorerst ist nach Angaben der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) kein Ende der aktuellen Wetterlage in Sicht. Von Nordwesten her ströme immer wieder feuchte Luft in Richtung der Alpen, staue sich und bringe große Schneemengen. „Nach einer kurzen Beruhigung am Freitag und Samstag dürfte am Sonntag die nächste Schneefront die Alpennordseite erreichen“, hieß es.

Wegen starken Schneefalls in St. Anton wurde das Abfahrtstraining der Damen im alpinen Ski-Weltcup verschoben. Das für Donnerstag geplante Training wurde nach Angaben des Internationalen Ski-Verbands FIS abgesagt. Es soll am kommenden Freitag nachgeholt werden. (dpa)

Hilfe aus der Luft: Der Hubschrauber „Alouette III“ transportiert dringend benötigte Sauerstoffflaschen für einen Patienten, dessen Vorrat zu Ende geht. Foto: Peter Lechner/Bundesheer/APA



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