„Union der Mitte“ fürchtet Rechtsruck der CDU

Den Liberalen in der CDU ist der Kurs von Kramp-Karrenbauer zu konservativ. "Wir dürfen nicht den falschen Eindruck erwecken, dass die CDU nach rechts rückt", sagte Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien.
Titelbild
Annegret Kramp-Karrenbauer bei einer Rede am 19. Januar 2019.Foto: Lennart Preiss/Getty Images
Epoch Times2. April 2019

Im liberalen Lager der Union regt sich Unmut über die konservative Wirkung des Kurses von Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer. „Wir dürfen nicht den falschen Eindruck erwecken, dass die CDU nach rechts rückt“, sagte Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) als Vertreterin der „Union der Mitte“ der „Rheinischen Post“.

Sie forderte Kramp-Karrenbauer zu einer Politik des Brückenbauens auf, die über die Mitgliedschaft der CDU hinaus wirke.

Es sei richtig gewesen, dass sie nach ihrer knappen Wahl zur CDU-Vorsitzenden auf enttäuschte Anhänger von Friedrich Merz zugegangen sei. Aber: „Nun haben diese Kreise das Gefühl, dass sie Oberwasser haben.“

Dazu zählte Prien etwa den Chef der Mittelstandsvereinigung von CDU und CSU, Carsten Linnemann, sowie den Vorsitzenden der betont konservativen „Werte-Union“, Alexander Mitsch. „Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass die Vorsitzende nur an der Seite der älteren männlichen Konservativen steht“, sagte Prien.

Sie mahnte: „Die Umfragen zeigen deutlich, dass man auf der rechten Seiten gar nicht so viel gewinnen kann wie man in der Mitte verliert.“ Kramp-Karrenbauer sei eine Brückenbauerin.

„So würde sie auch als Kanzlerin Politik machen.“ Sie müsse ihr Potenzial jetzt nutzen, „wenn sie mehr als nur die CDU-Klientel erreichen will. Sie muss über die Mitgliedschaft hinaus wirken.“ (dts)



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