Umfrage: Große Mehrheit hat wenig Vertrauen in Türkei in Flüchtlingskrise
Die von Ankara als Gegenleistung geforderten sechs Milliarden Euro halten nur 20 Prozent der Befragten für gerechtfertigt; 67 Prozent meinen, diese Summe sei nicht angemessen.
Auf dem Gipfel in Brüssel wird am Freitag erneut mit dem türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu über die Milliardenforderung verhandelt.
Große Skepsis gibt es auch beim Wunsch der Türkei, die Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union zu beschleunigen: Nur 4 Prozent sind der Meinung, dass die Türkei zügig in die EU aufgenommen werden sollte. 38 Prozent meinen, dass davor noch weitere Anforderungen erfüllt werden müssen. Praktisch jeder Zweite (49 Prozent) sagt, dass die Türkei gar nicht in die EU gehört.
Die von der Türkei als Gegenleistung für ihre Hilfe in der Flüchtlingskrise geforderten Reiseerleichterungen für türkische Bürger werden von einer großen Mehrheit abgelehnt. 70 Prozent der Befragten sind dagegen, dass Türken ohne Visum in die EU einreisen können. Nur 18 Prozent sind dafür.
Kanzlerin Angela Merkel versuchte noch einmal, Bedenken gegen die angestrebte Zusammenarbeit mit der Türkei in der Flüchtlingspolitik zu zerstreuen. „Die Türkei muss alle Bedingungen erfüllen, da gibt es keine Abstriche“, sagte die Kanzlerin am Montag in Berlin. Die Gespräche mit der Türkei über den Schutz der Außengrenzen seien nicht mit einem „Ja zur Mitgliedschaft in der Europäischen Union verbunden“. Auch für die von Ankara gewünschten Erleichterungen bei der Visumspflicht gelte, dass „alle Bedingungen wirklich erfüllt“ sein müssten.
(dpa)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion