Überschwemmte Straßen nach kräftigen Gewittern – offizielle Warnung kam zu spät

Unwetter sorgten am Mittwoch für überschwemmte Straßen, umgekippte Bäume und hoch gedrückte Gullydeckel. Am Donnerstag soll es weitere Gewitter geben.
Am Mittwochabend musste die Feuerwehr in Ostsachsen zu zahlreichen unwetterbedingten Einsätzen ausrücken (Symbolbild).
Am Mittwochabend musste die Feuerwehr in Ostsachsen zu zahlreichen unwetterbedingten Einsätzen ausrücken.Foto: Jan Woitas/dpa
Epoch Times11. Juli 2024

Starke Regenfälle haben am Mittwoch in Teilen Deutschlands Straßen überflutet und Keller volllaufen lassen. Auch heute soll es vor allem im Osten und Süden vereinzelt auch in den mittleren Landesteilen es laut Deutschem Wetterdienst weitere Schauer und Gewitter geben, teilweise auch mit Starkregen, kleinkörnigem Hagel und steifen bis stürmischen Böen.

Zum Nachmittag und Abend sollen die Gewitter vorübergehend abklingen, bevor in der Nacht zum Freitag im Westen und Südwesten teils erneut kräftige Gewitter mit Starkregen und lokalem Hagel aufziehen.

Wetterwarnung kam nach dem Unwetter

In Rastatt (Baden-Württemberg) führten Sturm und Starkregen bis zum Abend zu rund 100 Einsätzen. „Streifen haben angehalten, weil der Regen so stark war, dass man kaum mehr fahren konnte“, berichtete ein Polizeisprecher. Es seien mehrere Bäume auf Autos und Lkw gefallen.

Eine Polizeisprecherin sagte dem SWR, die offizielle Unwetterwarnung habe die Polizei erst erreicht, als das Unwetter schon vorbei war. Zwar habe man auf Wetter-Apps sehen können, dass es aufzieht. Aber: „Dass das so heftig sein würde, damit hat keiner gerechnet.“

Starker Regen hat am Mittwoch in vielen Teilen Deutschlands zu überlaufenen Straßen geführt.

Starker Regen hat am Mittwoch in vielen Teilen Deutschlands zu überlaufenen Straßen geführt. Foto: Ralf Hettler/dpa

Durch den plötzliche Starkregen seien Straßen im Stadtgebiet von Rastatt überflutet worden, Keller und Unterführungen vollgelaufen. Bislang gebe es keine Verletzten. Es sei jedoch mit hohem Sachschaden zu rechnen.

In Berlin läuft das Wasser in die Bibliothek

In Berlin war nach starkem Regen Wasser in das Magazin der Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) eingedrungen. In einem Instagram-Beitrag der Bibliothek war zu sehen, wie Beschäftigte eine Kette bildeten und das Wasser mit Eimern aus dem Gebäude herausbeförderten.

ZLB-Betriebsdirektor Jonas Fansa sagte in einem Beitrag des Senders rbb: „Hier stehen Hunderttausende von teilweise auch alten Büchern, die akut gefährdet sind.“ Wie der rbb berichtete, war im Magazin der Bibliotheksräume in Berlin-Mitte ein Regenwasserrohr geplatzt.

Hessen: Gullydeckel hoben sich

In Hessen gab es zahlreichen Einsätze. In Offenbach sowie dem Umkreis wurden am Mittwochabend hauptsächlich hoch gedrückte Gullydeckel auf Fahrbahnen gemeldet, wie die Polizei mitteilte. In Dietzenbach musste eine S-Bahn-Unterführung aufgrund der Wassermassen zwischenzeitig gesperrt werden.

In der Stadt Hanau und im Mainz-Kinzig-Kreis gab es rund 30 Unwettereinsätze. Auch hier liefen Gullydeckel über und Bäume stürzen um. Der Polizei wurden außerdem überflutete Fahrbahnen oder umherfliegende Gegenstände gemeldet. Vereinzelt kam es vermutlich aufgrund von Aquaplaning zu Verkehrsunfällen. Laut Angaben der Polizei wurde niemand verletzt.

Auf der A45 und der A66 räumten Einsatzkräfte zudem fünf umgestürzte Bäume von den Fahrbahnen. Auf der Bundesstraße 43a zwischen Hanau-Hauptbahnhof und Hanau-Wolfgang stand das Wasser zwischenzeitlich auf einer Länge von rund 200 Metern kniehoch auf der Fahrbahn, sodass die Straße in Richtung Fulda gesperrt werden musste.

Kräfte der Feuerwehr wurden in Aschaffenburg zu rund 20 Einsätzen gerufen, wie ein Sprecher mitteilte. Im Landkreis kam es zu fünf Einsätzen. Unter anderem stand das Wasser etwa einen halben Meter hoch im Keller und Erdgeschoss eines Geschäftsgebäudes. Einige Straßen und Unterführungen waren wegen des Wassers zeitweise nicht befahrbar.

Zug kollidiert mit umgestürzten Bäumen

Im Osten Sachsens rückte die Feuerwehr in den Landkreisen Bautzen und Görlitz am Abend zu etwa 85 unwetterbedingten Einsätzen aus, wie ein Sprecher der Leitstelle mitteilte. Besonders betroffen waren Zittau, Bautzen, Weißenberg, Göda und Löbau. Bei Bautzen kollidierte zudem ein Zug am Abend mit zwei umgestürzten Bäumen. Er entgleiste nicht. Die Bäume mussten von den Schienen geräumt werden.

Im oberbayerischen Landkreis Miesbach sorgte am Nachmittag eine Unwetterzelle für überflutete Straßen und vollgelaufene Keller. Ein Sprecher der Feuerwehrleitstelle in Rosenheim sagte, es sei auch zu umgestürzten Bäumen gekommen. Im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg waren Straßen und Unterführungen wegen des Wassers zeitweise nicht befahrbar. (dpa/red)



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