Überflutete Straßen und Erdrutsche: Unwetter mit Starkregen treffen Deutschland
Eine Unwetterfront mit Starkregen hat in Teilen von Deutschland massive Schäden angerichtet und für teils erhebliche Behinderungen gesorgt. Besonders betroffen waren Nordhessen, Teile Frankens und der Südrand des Harzes, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Freitag in Offenbach berichtete. Im nordhessischen Trendelburg fielen demnach in wenigen Stunden 150 Liter Regen pro Quadratmeter, in der Folge kam es dort zu Überflutungen und Erdrutschen.
Anwohner der betroffenen Bereiche mussten teilweise mit Booten evakuiert werden. Nach Angaben einer Sprecherin des Landkreises Kassel setzte der Regen am Donnerstagabend ein und dauerte bis in die Nacht. Demnach wurden in der Region Straßen unterspült, Bäume ausgerissen sowie Keller und Erdgeschosse überflutet. Zwei in einem Auto festsitzende Menschen mussten mit einem Radlader gerettet werden. Verletzte gab es nach bisherigen Erkenntnissen aber keine.
Teilweise sei es auch zu Stromausfällen gekommen, sagte die Sprecherin des Landkreises. Die Bundesstraßen 80 und 83 mussten teilweise gesperrt werden. In dem Landkreis blieb auch ein Tierpark an der Sababurg im Reinhardswald nach eigenen Angaben wegen Unwetterschäden vorerst geschlossen.
Feuerwehr im Dauereinsatz
In Gottsbüren, einem Stadtteil von Trendelburg im Kreis Kassel verursachte der Starkregen erhebliche Schäden, wobei die Hauptstraße von Gottsbüren stark betroffen war und einer Wasserlandschaft glich. Die Wassermassen führten dazu, dass Keller vollliefen und Straßen bis zu zwei Meter unter Wasser standen.
Die Feuerwehr war im Dauereinsatz, um Menschen, die in ihren Häusern eingeschlossen waren, zu retten. Diese Rettungsaktionen wurden teilweise mit Booten durchgeführt. Es wurden mehrere hundert Einsätze verzeichnet, und das gesamte Ausmaß der Schäden wird erst im Laufe des Tages vollständig sichtbar werden. Bisher wurden keine Verletzten gemeldet.
Gottsbüren war aufgrund der Überschwemmungen zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten, und auch andere Orte wie Hombressen und Carlsdorf waren nicht erreichbar.
Starkregen sorgt für Chaos
In Bayern sorgten Unwetter ebenfalls für zahlreiche Feuerwehreinsätze. In der Gegend von Nürnberg und Fürth gab es laut Feuerwehr am Donnerstag rund 340 Einsätze. In den meisten Fällen wurden demnach Keller und Straßen überflutet. Schwere Sturmböen ließen auch Bäume umfallen, die Straßen blockierten oder Dächer beschädigten. Teilweise kam es auch hier zu Stromausfällen.
Im nordrhein-westfälischen Münster stand laut Polizei am Donnerstagabend die Bundesstraße 51 teilweise bis zu 30 Zentimeter unter Wasser. In Leichlingen nahe Köln kam es ebenfalls zu stärkeren Überflutungen und verschlammten Straßen, wie die örtliche Feuerwehr berichtete. Dort drang Wasser in einige Häuser ein und spülte Geröll und Schlamm auf die Straßen.
Im Landkreis Northeim in Südniedersachsen berichtete die Kreisfeuerwehr von Einsätzen wegen vollgelaufener Keller und überschwemmter Straßen. Auf der Autobahn ereigneten sich demnach wegen Starkregens mehrere Unfälle.
In Bexbach im Saarland wurde ein Ferienlager auf einem ehemaligen Bundeswehrgelände verwüstet. Laut Polizeiangaben war dort eine Jugendgemeinde aus Baden-Württemberg mit 76 Jugendlichen und 30 Betreuern zum Zelten untergebracht. Zahlreiche Zelte wurden durch das Unwetter beschädigt. Verletzt wurde niemand.
Wetteraussichten: Regen Sonne, Gewitter
Das Wetter am Wochenende wird ein bunter Mix und hat einiges zu bieten. Die gute Nachricht ist: „Die ganz große Unwettergefahr ist nun erstmal vorbei“, sagte der Meteorologe Robert Hausen vom Deutschen Wetterdienst (DWD).
Allerdings wirklich beruhigen werde sich das Wetter hierzulande nicht, „was zu diesem wechselhaften Sommer insgesamt passt“. Der Samstag wird laut DWD wechselhaft und schwül-warm. Vor allem im Süden und Westen, im Tagesverlauf auch im Norden bis zur Elbe können „Schauer und Gewitter auf der Tagesordnung stehen“.
Sonst bleibt es meist trocken und die Sonne zeigt sich ab und zu. Die Temperaturen steigen auf maximal 23 bis 28 Grad, an der See auf etwas über 20 Grad.
Kühle Nächte
Der Sonntag wird vor allem wolkig, und besonders von der Ostsee bis zum Erzgebirge sowie in Teilen Süddeutschlands treten erneut Schauer und einzelne Gewitter auf.
Längerer Sonnenschein lässt sich insbesondere an der Nordsee genießen. Das Thermometer klettert auf 22 bis 27 Grad. Nachts wird es deutlich kühler: „In den Nächten lässt es sich bei 17 bis 10 Grad meist ganz gut lüften“, sagte Meteorologe Hausen.
Der Start in die kommende Woche verspricht dann wieder zunehmend heiß zu sein, und auch die Sonne kommt laut DWD öfter heraus. Am Dienstag könnten demnach Höchstwerte um die 30 Grad erreicht werden, sagte Hausen: „Der nächste Schwung in Form einer gewittrigen Abkühlung aus Westen steht aber voraussichtlich bereits zum Mittwoch parat.“ (dpa/afp/red)
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