Türkische Modefirma? Nebenjob von Ex-Bundespräsident Wulff irritiert SPD und Linke

Ex-Bundespräsident Christian Wulff ist Berater einer türkischen Modefirma. Diese Meldung der "Bild am Sonntag" sorgt für Irritation.
Titelbild
Christian und Bettina Wulff beim 'Ball des Sports 2017'.Foto: Andreas Rentz/Getty Images
Epoch Times6. August 2017

Christian Wulff (CDU) arbeitet laut Bild am Sonntag für eine türkische Modekette. Linke und SPD kritisieren den Altbundespräsident deshalb, denn schließlich erhält er einen Ehrensold.

Wulff arbeitet seit Ende April als Prokurist für die Deutschland-Tochter der türkischen Mode- und Living-Marke Yargici aus Istanbul. Der Nebenjob des früheren Bundespräsidenten löst bei Linke und SPD Kritik aus. Auch FDP-Vize Wolfgang Kubicki forderte Wulff zur Aufgabe seines Postens auf.

Doppelt kassiert – Politikverdrossenheit befördert

Sahra Wagenknecht, Fraktionschefin der Linkspartei: „Es kann nicht sein, dass Wulff jährlich 236.000 Euro vom Steuerzahler erhält und private Einkünfte überhaupt nicht angerechnet werden. Das ist inakzeptabel und befördert Politikverdrossenheit. Wir werden im Bundestag einen Antrag einbringen, der diesen Missstand behebt.“

Der stellvertretende Parteivorsitzende der SPD, Ralf Stegner, sagte: „In der Regel übernehmen Altbundespräsidenten Ehrenämter und werden nicht Prokuristen von Modefirmen. Der lebenslange Ehrensold wird schließlich gewährt, damit ehemalige Staatsoberhäupter nicht gezwungen sind, sich etwas dazuverdienen zu müssen.“

Kein Kommentar von Wulff

Seit 2014 arbeitete Wulff in Hamburg in seiner eigenen Anwaltskanzlei und lässt ausrichten: „Sie wissen, dass das rechtsanwaltliche Standesrecht uns verbietet, solche Fragen zu beantworten.“

Der Yargici-Geschäftsführer Erik Schaap sagte, Wulff begleite die Firma seit dem Markteintritt Anfang 2016 juristisch: „Im Grunde war es Herr Wulff, der das Unternehmen dazu motiviert hat, in Deutschland zu starten.“ (aw)



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