Trotz Protesten: Frankfurter Uni hält an Einladung von AfD-Chef Meuthen fest

"Wenn wir wollen, daß in einer Demokratie die Argumente zählen, können wir nicht nur mit den Leuten reden, die uns genehm sind", sagte Hochschulpräsident Frank Dievernich.
Titelbild
Jörg Meuthen.Foto: Thomas Lohnes/Getty Images
Epoch Times21. März 2019

AfD-Spitzenkandidat für die EU-Parlamentswahl, Jörg Meuthen, wurde von der University of Applied Sciences in Frankfurt zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Gemeinsam mit Bundes- und EU-Politikern von CDU, SPD, Grüne, FDP und Linke soll er über die Wahl im Mai diskutieren.

Wie die „Junge Freiheit“ berichtet, hat es gegen die Einladung scharfe Kritik gegeben. Das Bündnis „Aufstehen gegen Rassismus“ habe die Hochschulleitung aufgefordert, dem AfD-Politiker keinen Zutritt zum Campus zu gewähren. Meuthen sei Mitglied einer Partei, die die Religionsfreiheit von Moslems einschränken wolle und offen rassistisch sei. Außerdem toleriere sie Antisemiten in ihren Reihen.

Hinter dem Bündnis verbirgt sich offenbar eine Vereinigung, die sich dem Kampf gegen die AfD verschrieben hat. Auf dessen Homepage prangern Slogan wie: „Stoppt die AfD“, „Die AfD ist rassistisch“, „AfD wählen=Nazis wählen“, „Die AfD ist unsozial“ und „Die AfD ist rückständig“. Laut Information von JF sind in dem Bündnis linksextreme Gruppierungen wie die „Interventionistische Linke“ organisiert, die zum Teil vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Es soll aber auch von SPD- und Grünen-Politikern unterstützt werden.

Zu politischer Neutralität verpflichtet

Hochschulpräsident Frank Dievernich hat jedoch keine Berührungsängste mit der AfD. Gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte er:

Wenn wir wollen, daß in einer Demokratie die Argumente zählen, können wir nicht nur mit den Leuten reden, die uns genehm sind“.

Wer populistische Parteien auszuschließen versuche, verschaffe ihnen damit nur die Möglichkeit, sich als Opfer zu inszenieren.

Zudem sei die University of Applied Sciences als staatliche Hochschule zu politischer Neutralität verpflichtet. Sie sei ein passender Ort, um sich kritisch mit der AfD zu befassen, ergänzte Dievernich.

Auch der Allgemeine Studentenausschuß (Asta) der Hochschule ist der Meinung, dass die AfD den Werten der Universität zuwiderliefe. Da die Partei jedoch demokratisch legitimiert sei, könne man ihre Teilnahme „nachvollziehen“. (nmc)



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