Trotz Krah-Auschluss: ID-Fraktion nimmt AfD nicht auf

Der Ausschluss der AfD aus der ID-Fraktion bleibt bestehen. Alice Weidel sucht unterdessen in Brüssel nach neuen Allianzen.
Zu der ID-Fraktion im EU-Parlament gehören neben der italienischen Lega unter anderem auch die französische Partei RN von Marine Le Pen.
Zu der ID-Fraktion im EU-Parlament gehören neben der italienischen Lega unter anderem auch die französische Partei RN von Marine Le Pen.Foto: Philipp von Ditfurth/dpa
Epoch Times13. Juni 2024

Die rechte ID-Fraktion im EU-Parlament will die AfD trotz des Ausschlusses von Maximilian Krah aus ihrer Parlamentsdelegation vorerst nicht wieder aufnehmen. Der Sprecher von AfD-Co-Chefin Alice Weidel bestätigte eine entsprechende Meldung des Magazins „Politico“. Die Chefin des französischen Rassemblement National, Marine Le Pen, und andere ID-Vertreter hätten diese Entscheidung bei einem Treffen in Brüssel getroffen.

Weidel selbst teilte später mit: „Wir warten heute noch Telefonate ab, die ich mit Freunden in Brüssel führen werde, dann werden wir weitere Sondierungen betreiben und ausloten, welche Optionen es für alternative Zusammenschlüsse gibt. Wir sind dabei recht zuversichtlich.“

AfD-Abgeordnete distanzieren sich von Krah

Krahs Mitarbeiter Jian G. war wegen mutmaßlicher Agententätigkeit für den chinesischen Geheimdienst verhaftet worden. Obwohl Krah seinem Mitarbeiter sogleich fristlos kündigte, überschattete das Thema den AfD-Europawahlkampf. Nach Rücksprache mit der Parteispitze verzichtete Krah weitgehend auf Wahlkampfauftritte.

Am 22. Mai trat Krah schließlich aus dem Bundesvorstand der Partei aus, nachdem sein Interview mit der italienischen Tageszeitung „La Repubblica“ vom 18. Mai für Ärger gesorgt hatte.

Krah hatte es im Interview abgelehnt, jeden, der zur NS-Zeit eine SS-Uniform getragen habe, automatisch als Verbrecher zu bezeichnen. „Unter den 900.000 SS-Männern […] gab es sicherlich einen hohen Prozentsatz an Kriminellen, aber das waren nicht alle“, so Krah.

Die ID-Fraktion im Europaparlament hat die AfD-Gruppe daraufhin kurz vor der Europawahl ausgeschlossen. Um wieder anschlussfähig zu sein, hatten die neu gewählten AfD-Abgeordneten am Montag nach der Wahl mehrheitlich entschieden, Krah nicht in ihre Delegation aufzunehmen.

Krah bezeichnete dies als Fehler und sagte voraus, dass dies die ID auch nicht umstimmen werde. Die AfD solle sich nicht von einer ausländischen Partei vorschreiben lassen, mit wem sie antrete, sagte Krah. (dpa/red)



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