Trotz Krah-Auschluss: ID-Fraktion nimmt AfD nicht auf
Die rechte ID-Fraktion im EU-Parlament will die AfD trotz des Ausschlusses von Maximilian Krah aus ihrer Parlamentsdelegation vorerst nicht wieder aufnehmen. Der Sprecher von AfD-Co-Chefin Alice Weidel bestätigte eine entsprechende Meldung des Magazins „Politico“. Die Chefin des französischen Rassemblement National, Marine Le Pen, und andere ID-Vertreter hätten diese Entscheidung bei einem Treffen in Brüssel getroffen.
Weidel selbst teilte später mit: „Wir warten heute noch Telefonate ab, die ich mit Freunden in Brüssel führen werde, dann werden wir weitere Sondierungen betreiben und ausloten, welche Optionen es für alternative Zusammenschlüsse gibt. Wir sind dabei recht zuversichtlich.“
AfD-Abgeordnete distanzieren sich von Krah
Krahs Mitarbeiter Jian G. war wegen mutmaßlicher Agententätigkeit für den chinesischen Geheimdienst verhaftet worden. Obwohl Krah seinem Mitarbeiter sogleich fristlos kündigte, überschattete das Thema den AfD-Europawahlkampf. Nach Rücksprache mit der Parteispitze verzichtete Krah weitgehend auf Wahlkampfauftritte.
Am 22. Mai trat Krah schließlich aus dem Bundesvorstand der Partei aus, nachdem sein Interview mit der italienischen Tageszeitung „La Repubblica“ vom 18. Mai für Ärger gesorgt hatte.
Krah hatte es im Interview abgelehnt, jeden, der zur NS-Zeit eine SS-Uniform getragen habe, automatisch als Verbrecher zu bezeichnen. „Unter den 900.000 SS-Männern […] gab es sicherlich einen hohen Prozentsatz an Kriminellen, aber das waren nicht alle“, so Krah.
Die ID-Fraktion im Europaparlament hat die AfD-Gruppe daraufhin kurz vor der Europawahl ausgeschlossen. Um wieder anschlussfähig zu sein, hatten die neu gewählten AfD-Abgeordneten am Montag nach der Wahl mehrheitlich entschieden, Krah nicht in ihre Delegation aufzunehmen.
Krah bezeichnete dies als Fehler und sagte voraus, dass dies die ID auch nicht umstimmen werde. Die AfD solle sich nicht von einer ausländischen Partei vorschreiben lassen, mit wem sie antrete, sagte Krah. (dpa/red)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion