Trotz dramatischer Umfragewerte: Nahles zweifelt nicht an Eignung für Parteivorsitz
Trotz der Niederlage bei der Bayern-Wahl und dramatischer Umfragewerte für die SPD zweifelt Andrea Nahles nicht an ihrer Eignung für den Parteivorsitz. „Ich bin nicht unkritisch mit mir selbst und auch bereit, Fehler zuzugeben“, sagte Nahles der „Bild am Sonntag“. Aber sie habe nie in den letzten Monaten gedacht, dass es falsch gewesen wäre, SPD-Vorsitzende zu werden.
„Im Gegenteil: Es treibt mich, genau diesen Job zu machen“, so Nahles. In dem Amt als SPD-Chefin habe sie noch viel vor. Als Beispiele nannte Nahles, den Sozialstaat 2025 zu entwickeln und die SPD wieder zur „Partei mit den interessanten Zukunftsdebatten“ zu machen.
Nach der verlorenen Bayern-Wahl mit dem historisch schlechtesten Wahlergebnis von 9,7 Prozent sagte Nahles über ihren Gemütszustand: „Das Ergebnis hat uns allen zu schaffen gemacht, auch mir. Aber das hat sich komplett gedreht. Ich bin entschlossen und absolut kämpferisch“, so die SPD-Chefin.
Sie rief ihre Partei auf, jetzt alle Kraft in die bevorstehende hessische Landtagswahl am kommenden Sonntag zu stecken: „Schwere Zeiten durchzustehen steckt in der DNA der SPD. Das Motto lautet: Runter in die Arena, Ärmel hochkrempeln und kämpfen!“, so Nahles.
Die Hessen-Wahl sei für die SPD aber ausdrücklich keine Schicksalswahl. Sie sei aber enorm wichtig für Hessen. „Dem Land und seinen Bürgerinnen und Bürgern wünsche ich, dass sie endlich eine frische und tatendurstige Regierung bekommen“, so die Parteichefin. Deswegen setze man auf Platz eins. „Ich bin guter Dinge, dass Thorsten Schäfer-Gümbel Ministerpräsident wird.“
Die SPD „ist und bleibt eine Volkspartei“. Selbst wenn die Landtagswahl in Hessen für die SPD schief gehen sollte, will Nahles am Parteivorsitz und an der SPD-Beteiligung in der Bundesregierung festhalten.
Auf die Frage, ob sie auch im Falle einer Niederlage in Hessen die Richtige an der SPD-Spitze sei und in der Großen Koalition weiter Projekte vorantreiben wolle, sagte Nahles: „Erstens bin ich zuversichtlich, was die Hessenwahl angeht und zweitens: Ja.“ (dts)
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