Traton-Chef: „Riesenstress“ für Lkw-Fahrer muss ein Ende haben
Traton-Chef Andreas Renschler fordert bessere Arbeitsbedingungen für Lkw-Fahrer. „Die fahren hinter ihren Aufträgen her, müssen immer im Zeitrahmen bleiben, Lieferfristen einhalten, dann finden sie keinen Parkplatz, müssen aber eigentlich parken, weil es das Gesetz vorschreibt, dazu der digitale Tachograph – das ist alles ein Riesenstress“, sagte der Chef der VW-Lastwagensparte der „Süddeutschen Zeitung“.
Nicht nur die Bezahlung der Fahrer sei in der Branche ein großes Thema.
Statt die Wochenenden irgendwo auf dem Autohof verbringen zu müssen, sollten Fahrer so oft wie möglich nach Hause fahren – vor allem, wenn sie Familie haben. Man muss viel unternehmen, damit der Job wieder attraktiver wird.“
LKW-Fahrer nach wie vor gebraucht
Renschler rechnet allerdings nicht damit, dass der Beruf des Lkw-Fahrers in den kommenden Jahren wegen neuer, autonomer Trucks aussterben wird.
„Es wird vorerst keine rein selbstfahrenden Lkw geben“, so Renschler. Dies werde „ein langsamer, schleichender Prozess sein, der Jahrzehnte dauert“. Anders verhalte es sich mit der Umstellung von Diesel auf alternative Antriebe.
Bis 2030 könne ein Drittel der verkauften Lkws von Traton elektrisch fahren; bei Stadtbussen werde dies schon früher der Fall sein. Allerdings fehle dafür noch die notwendige Infrastruktur auf den Autohöfen.
„Die muss definitiv aufgebaut werden, sonst wird das nichts mit der CO2-freien Mobilität“, so Renschler. Man erwarte und fordere „auch von der europäischen Politik, dass sie sich für ein umfassendes Netzwerk von Aufladestationen engagiert und mitzieht. Sonst machen wir das hier alles vergebens.“ (dts)
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