Toter Kalmar am Ostseestrand entdeckt

Sie sind Kopffüßer und gelten als intelligent. In der Ostsee sind Kalmar aber eigentlich nicht heimisch. Nun fand ein Hobbyforscher ein totes Tier angespült vor einer Steilküste.
Ein Hobbyforscher hat an der Ostseeküste einen toten Kalmar gefunden.
Ein Hobbyforscher hat an der Ostseeküste einen toten Kalmar gefunden.Foto: Thomas Freiberg/dpa
Epoch Times2. Januar 2025

Ein Hobby-Paläontologe hat an der schleswig-holsteinischen Steilküste bei Hohwacht Stakendorf einen toten Kalmar gefunden. „Das Tier sah noch sehr gut aus, hat offenbar nur eine Nacht dort gelegen“, sagte Thomas Freiberg.

Entdeckt hatte das für die Ostsee ungewöhnliche Tier eine Frau, die den Fund bereits Anfang Dezember in einem sozialen Netzwerk postete. Einen Tag später fand Freiberg das Tier. Zuvor hatten die „Kieler Nachrichten“ berichtet.

Ein Kurzflossenkalmar

Freiberg geht davon aus, dass es sich bei dem Tier um einen Illex coindetii handelt, einen sogenannten Kurzflossenkalmar. Er sammelte das Tier ein und konservierte es.

Das Tier sei gut 20 Zentimeter groß. „Der Kalmar war damit ausgewachsen.“

Der Biologe Thorsten Reusch vom Kieler Geomar Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung sagt, „Illex coindetii war vor 100 Jahren nur als Irrgast in der Nordsee zu finden“.

Die Fotobestimmung sei schwierig. Kurzflossenkalmare hätten in der Nordsee aber mittlerweile eigene Bestände etablieren können, wie Wissenschaftler des Thünen-Instituts nachweisen konnten.

Vermutlich reiste er mit Tiefenströmungen

„Die Wanderung in die Ostsee ist aber vermutlich mit dem Einstrom von Tiefenwasser durch die Belte erklärbar“, sagte Reusch. Illex coindetii und andere Kalmararten lebten sozusagen vor der Haustür der Ostsee.

„Und manchmal tragen ihn die passenden Tiefenströmungen hier durch die Belte auch ein.“

Es handele sich um eine Art mit sehr großer ökologischer Flexibilität und einem extrem weiten natürlichen Verbreitungsgebiet, welches diese ebenfalls für einen Ausflug in die Ostsee prädestiniere. (dpa/red)



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