Todesopfer nach Hochwasser – banger Blick aufs Wetter

Im Hochwassergebiet in Rheinland-Pfalz und im Saarland blicken die Menschen mit Sorge in die kommende Woche. Dann könnte es weitere Unwetter geben.
Bewohner im überschwemmten Kleinblittersdorf im Saarland mussten von der Feuerwehr mit Booten aus ihren Häusern gerettet werden.
Bewohner im überschwemmten Kleinblittersdorf im Saarland mussten von der Feuerwehr mit Booten aus ihren Häusern gerettet werden.Foto: Andreas Arnold/dpa
Epoch Times20. Mai 2024

Ein Todesopfer und neue Sorgen mit Blick auf die Wetterprognosen: Bei der Hochwasserlage im Saarland und in Rheinland-Pfalz ist eine 67-Jährige ums Leben gekommen. Die Frau war bei einem Rettungseinsatz in Saarbrücken am Freitag von einem Einsatzfahrzeug erfasst worden und ist in einer Klinik an den Folgen gestorben, wie die Stadt mitteilte. „Diese traurige Nachricht macht mich zutiefst betroffen“, sagte Oberbürgermeister Uwe Conradt und sprach von einer „schrecklichen Tragödie“.

Währenddessen beruhigte sich die Lage in der Hochwasserregion vorübergehend: Die Pegelstände sanken, in der Nacht gab es keine weiteren Einsätze, die Aufräumarbeiten sind im Gange, wie ein Sprecher des Lagezentrums am Montagmorgen sagte. Doch die Entspannung könnte nur von kurzer Dauer sein. Meteorologen warnen vor neuen Unwettern und viel Regen in der kommenden Woche.

DWD: „Interessant wird es am Dienstag“

Schon heute sei im Saarland und in Rheinland-Pfalz Starkregen mit 15 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit möglich, teilte der DWD am Morgen mit. Unwetterartige Mengen über 25 Liter pro Quadratmeter seien demnach aber nur wenig wahrscheinlich. „Interessant wird es am Dienstag“, sagte Meteorologe Markus Übel vom DWD schon am Sonntag in Offenbach. Dann entwickelten sich erneut teils kräftige Regenfälle, „die aus heutiger Sicht vor allem den Südwesten des Landes erfassen“.

Zwar seien die berechneten Regenmengen nicht so hoch wie am vergangenen Freitag, allerdings falle der größte Teil des Regens innerhalb von sechs bis zwölf Stunden, sagte Übel. Sollten das Saarland und die Pfalz erneut im Schwerpunkt der Regenfälle liegen, müsse dort wieder mit steigenden Pegelständen und möglicherweise auch mit Hochwasser und Überschwemmungen gerechnet werden.

Überflutungen und Erdrutsche

Enorme Regenmengen hatten im Saarland und in Rheinland-Pfalz bereits am Freitag und in der Nacht zu Samstag für Überflutungen, Erdrutsche und vollgelaufene Straßen und Keller gesorgt. Am Sonntag hatte sich die Lage zunächst entspannt, später am Tag kam es teils wieder zu Starkregen, der in der rheinland-pfälzischen Stadt Kirn neue Überflutungen und Erdrutsche verursachte.

Am stärksten sei der Stadtteil Sulzbach betroffen gewesen, sagte ein Sprecher der Polizei. Demnach liefen dort zahlreiche Keller und Erdgeschosse voll Wasser und Schlamm, der Stadtteil war teilweise nicht mehr zu passieren. Ein Erdrutsch habe zudem die Bundesstraße 41 blockiert, die Straße sei daraufhin vorübergehend gesperrt worden.

An vielen anderen Orten im Saarland und in Rheinland-Pfalz liefen am Sonntag die Aufräumarbeiten. Menschen wateten mit Gummistiefeln durch das Wasser, Keller wurden leergepumpt, Schäden beseitigt. Im saarländischen Blieskastel wurde die historische Altstadt mit Pumpen vom Wasser befreit.

Faeser verspricht Hilfe

Am Samstag hatte sich auch Bundeskanzler Olaf Scholz mit der saarländischen Ministerpräsidentin Anke Rehlinger ein Bild von der Lage vor Ort gemacht. In Gummistiefeln sprachen die beiden SPD-Politiker unter anderem in Kleinblittersdorf mit Betroffenen. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) versprach derweil Hilfe: „Der Bund unterstützt insbesondere das Saarland mit starken Kräften, um nach den schweren Überflutungen Menschenleben zu schützen und die Zerstörung durch die Wassermassen so weit wie möglich zu begrenzen.“ (dpa/dl)



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