TICKER Wahlergebnisse Thüringen: AfD gewinnt 78 Posten hinzu – LINKE gibt 54 Stellen ab

Nun folgt das Stühlerücken in den Kreistagen und Stadträten: Die AfD gewann 78 Sitze neu hinzu, auch die parteilosen Kandidaten legten zu. Drei Tage nach der Wahl stehen die vorläufigen Ergebnisse fest. Es kommt zu Stichwahlen.
Titelbild
Wahlwerbung auf dem Land: Plakate für die Kommunalwahlen im Thüringen am 22. Mai 2024 in Stadtroda.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Von 29. Mai 2024

Am 26. Mai waren 1,7 Millionen Thüringer dazu aufgerufen, bei der Kommunalwahl darüber abzustimmen, wer in ihrer Stadt oder ihrem Landkreis in Zukunft politische Entscheidungen treffen soll. Es wurden knapp 7.500 Sitze in den Kommunalparlamenten vergeben. Insgesamt sind in 13 der 17 Thüringer Landkreise die Landratsposten neu zu besetzen.

Mittwoch 10:00 Uhr: Alle Stimmbezirke ausgezählt

Nun wurden auf der Thüringer Landeswahlseite nach Auszählung aller 3.047 Stimmbezirke die vorläufigen Wahlergebnisse veröffentlicht. Die Wahlbeteiligung lag bei 62,7 Prozent (2019: 60,3 Prozent).

  • CDU: 27,2 Prozent – 270 Mandate (2019: 27,3 Prozent, 284 Mandate)
  • AfD: 25,8 Prozent – 255 Mandate (2019: 17,7 Prozent, 177 Mandate)
  • Parteilose Kandidaten: 19,5 Prozent – 192 Mandate (2019: 15,4 Prozent, 158 Mandate)
  • SPD: 11,6 Prozent – 107 Mandate (2019: 13,4 prozent, 131 Mandate)
  • Die Linke: 9,1 Prozent – 91 Mandate (2019: 14,0 Prozent und 145 Mandate)
  • Grüne 4,1 Prozent – 39 Mandate (2019: 4,8 und 76 Mandate)
  • FDP: 2,6 Prozent – 26 Mandate (2019: 4,8 Prozent, 51 Mandate)

In der Stadt Gera, die zwei Tage nach der Wahl noch nicht ausgezählt war, steht nun das Ergebnis soweit fest. Hier gewann die AfD mit Dr. Frank, Harald (AfD) 35,1 Prozent. Alle Kandidaten und ihre Wähler sind hier zu finden. Verglichen mit dem Werten vom Vorabend ergaben sich minimale Verschiebungen zugunsten der CDU und der Linken.

28. Mai

21:08 Uhr: Noch nicht alles ausgezählt – es fehlt noch Gera

Auch Dienstag 21:00 Uhr sind noch nicht alle Stimmbezirke der Kommunalwahlen in Thüringen ausgezählt. Stand jetzt fehlen noch sechs Stimmbezirke in der Stadt Gera. Aktuell ergibt die Auszählung bei einer Wahlbeteiligung von 56,9 Prozent.

  1. AfD 35,2 Prozent
  2. Sonstige 25,8 Prozent
  3. CDU 16,3 Prozent
  4. Linke 12,2 Prozent
  5. SPD 5,9 Prozent
  6. Grüne 3,4 Prozent
  7. FDP 1,3 Prozent

Die Sonstigen splitten sich auf in:

  • Bündnis Gera 15,9 Prozent
  • Bürgerschaft FÜR GERA 6,2 Prozent 
  • Die PARTEI 2,0 Prozent
  • Liberale Allianz 1,7 Prozent.

Die FDP hat aktuell keinen Kandidaten, der ein Mandat erhalten hat.

7:45 Uhr: 2943 von 3047 Stimmbezirken ausgezählt

Bei den Kreistags- und Stadtratswahlen der kreisfreien Städte in Thüringen ist auch am zweiten Tag nach der Wahl nicht alles vollständig ausgezählt. Es fehlen noch Daten der Städte Erfurt und Gera.

In Erfurt sind bisher 126 von 210 Stimmbezirken ausgezählt. Derzeit führt die CDU mit 24,4 Prozent vor der AfD mit 18,7 Prozent. Es folgen die SPD mit 16,4 Prozent, die LINKE mit 15,3, die Sonstigen Kandidaten mit 14,6. Schlusslicht bilden die Grünen mit 8,2 und die FDP mit 2,4 Prozent.

In Gera liegt die AfD nach Auszählung von 94 von 114 Stimmbezirken mit 35,3 Prozent vor allen anderen Kandidaten – die Sonstige Kandidaten erreichen 25,7 Prozent, CDU 16,3 Prozent, LINKE 12,3 Prozent, SPD 5,8 Prozent, Grüne 3,3 Prozent und FDP 1,3 Prozent.

Der aktuelle Stand ist landesweit:

Landesübersicht der Wahlergebnisse für die Kreistags- und Stadtratswahlen der kreisfreien Städte in Thüringen, Kommunalwahl 2024. Foto: https://wahlen.thueringen.de/datenbank/wahl1/wahl.asp?wahlart=KW&wJahr=2024&zeigeErg=Land

Kleinere Verschiebungen sind noch möglich, zumal 12 von 18 Wahlregionen Stichwahlen anstehen. Diese finden am 9. Juni statt.

27. Mai

18:15 Uhr: Veränderungen im geringen Umfang weiterhin möglich

Immer noch nicht alles ausgezählt, doch die Tendenzen sind klar ersichtlich – sie dürften nicht nur der Regierung des Bundeslandes Thüringen Sorgen bereiten. Viel wird sich an der bisherigen Verteilung nicht mehr ändern. Die Wahlbeteiligung könnte sich noch noch auf 63 Prozent erhöhen. Stand jetzt sind 2.931 von 3.047 Stimmbezirke ausgezählt.

15:23 Uhr: AfD gewinnt 78 Posten hinzu – auch die CDU muss Sitze abgeben

Immer noch sind nicht alle Wahlzettel ausgezählt. Hier ein Blick auf die Veränderungen in der Sitzverteilung der Kandidaten im Vergleich zur Wahl 2019.

Hauptgewinner in den in Kreistagen und Stadträten ist die AfD mit 78 neuen Stellen, insgesamt erreicht die Parte 255 Sitze. Es folgen parteilose Kandidaten, die ihrerseits 36 Stellen hinzugewannen und nun insgesamt 194 Ämter haben.

Alle anderen Parteien verloren Posten:

  • Die LINKE 54
  • Grünen 38
  • SPD 24
  • FDP 26
  • CDU – trotz des Wahlsieges mit 27,5 Prozent Wahlstimmen – 14

Die LINKE macht bei der Sitzverteilung die größten Verluste. Foto: https://wahlen.thueringen.de/datenbank/wahl1/wahl.asp?wahlart=KW&wJahr=2024&zeigeErg=Land

13:37 Uhr: Ergebnis der Thüringer Kommunalwahl

Mehr als ein Drittel der Wahlberechtigten – knapp vier von zehn – gingen nicht zur Abstimmung. Gut die Hälfte (54 Prozent) stimmten für CDU und AfD; das sind ihrerseits rund ein Drittel (33,5 Prozent) aller Wahlberechtigten. D.h., die übrigen Parteien, einschließlich der Ampel, haben 28,5 Prozent der Stimmen aller Wahlberechtigten erhalten. Die Wahlbeteiligung liegt bei 62 Prozent.

Diejenigen, die gewählt haben, stimmten folgendermaßen ab (Stand 13:36 Uhr, 2.719 von 3047 Stimmbezirke ausgezählt):

  • CDU: 27,6 Prozent
  • AfD: 26,4 Prozent
  • Parteilose Kandidaten: 20,1 Prozent
  • SPD: 11,0 Prozent
  • Die Linke: 8,5 Prozent
  • Grüne 3,8 Prozent
  • FDP: 2,6 Prozent

Nach dem aktuellen Stand sind die Nichtwähler die stärkste „Partei“, gefolgt von CDU und AfD.

13:10 Uhr: Auch in Erfurt siegt die CDU

Nun nähert sich die Auszählung dem Ende. Auch in der Landeshauptstadt gewinnt die CDU. Die CDU erreichte 20,7 Prozent – vor der LINKE mit 18,0 Prozent, der SPD mit 16,1 Prozent, der AfD mit 13,5 Prozent und den Grünen mit 12,8 Prozent. eine Rolle spielt noch die Gruppierung Mehrwertstadt mit 13,4 Prozent. Kaum eine Rolle spielen die Kandidaten von FDP (2,2 Prozent), die Freien Wähler (1,8 Prozent) und die Piraten-ÖDP mit 1,5 Prozent.

CDU und AfD liegen in den Kreistagen deutlich vorn. Daten: Statistisches Landesamt Thüringen über mdr/https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/kommunalwahl-thueringen-afd-frenck-stichwahlen-100.html

Hier alle Ergebnisse: Landeswahlseite Thüringen

12:15 Uhr: BSW in vier Kreisen erfolgreich

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat aus dem Stand in mehreren Kreisen teils zweistellige Ergebnisse erzielt. Bei den Kreistags- und Stadtratswahlen in den Kreisen Gotha, Greiz, Sonneberg und im Wartburgkreis erzielte das Bündnis deutliche Erfolge.

In den vier Kreisen trat das BSW mit eigenen Kandidatenlisten an. Im Kreis Greiz, wo es am Montag bereits ein vorläufiges Ergebnis gab, kam das Bündnis auf 11,1 Prozent. Auch in Gotha und im Wartburgkreis zeichneten sich nach den Zwischenergebnissen zweistellige Stimmenanteile bei den Kreistags- und Stadtratswahlen ab, im Kreis Sonneberg könnte das BSW auf rund sieben Prozent kommen.

Im Ortsteil Bleicherode der Stadt Bleicherode im Landkreis Nordhausen gewann der BSW-Kandidat Robert Henning zudem die Wahl des Ortschaftsbürgermeisters gegen eine CDU-Konkurrentin.

11:53 Uhr: CDU und AfD liegen in den Kreistagen vorn

Die CDU liegt in elf Landkreisen und kreisfreien Städten (von 22) vor allen Parteien, die AfD in neun. Die Auszählung dauert noch an.

11:48 Uhr: Stichwahlen in 12 kreisfreien Städten oder Landkreisen

In 12 von 18 Wahlregionen kommt es zu Stichwahlen. Nur drei Kandidaten waren im ersten Durchgang erfolgreich: In der Stadt Suhl André Knapp (CDU, 82,1 Prozent der Stimmen) und in der Stadt Weimar siegte Peter Kleine  (CDU/weimarwerk bürgerbündnis e.V., 72,7 Prozent). In Schmalkalden-Meiningen gewann Peggy Greiser (SPD, 52,5 Prozent). Die Stichwahlen finden am 9. Juni zusammen mit der Europawahl statt.

In drei Kreisen ist das Wahlergebnis noch unvollständig, es wird weiterhin ausgezählt in der Stadt Gera, dem Unstrut-Hainich-Kreis und dem Saale-Holzland-Kreis.

10:34 Uhr: Sitzverluste sind hoch

Bei den Kreistags- und Stadtratswahlen in Thüringen liefern sich CDU und AfD ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Nach Auszählung von 2.479 der insgesamt 3.047 Stimmbezirke liegt die CDU nun mit 27,5 Prozent knapp vorn, wie aus den Daten des Landesamts für Statistik hervorgeht.

Die AfD kam bei der Wahl der Kreistage und Stadträte laut Zwischenergebnis auf 26,5 Prozent und legte im Vergleich zur Abstimmung vor fünf Jahren kräftig zu:

Die Auszählung dauert noch an. Foto: https://wahlen.thueringen.de/datenbank/wahl1/wahl.asp?wahlart=KW&wJahr=2024&zeigeErg=Land

Die Auszählung dauerte am Montag noch an, aus zahlreichen Städten fehlten die Ergebnisse noch. In der Landeshauptstadt Erfurt wurden mit der Zählung der Stimmen zur Stadtratswahl beispielsweise erst am Montag begonnen.

Bei den Landrats- und Oberbürgermeisterwahlen erreichte in den meisten Fällen kein Bewerber die nötige absolute Mehrheit, weshalb es in zwei Wochen zeitgleich mit der Europawahl zur Stichwahl zwischen den jeweils zwei stärksten Bewerbern kommt.

Nur über einen der 13 zur Wahl stehenden Landratsposten wurde am Sonntag bereits entschieden. Einzig im Landkreis Schmalkalden-Meiningen holte die amtierende SPD-Landrätin Peggy Greiser bereits im ersten Anlauf die absolute Mehrheit.

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das erstmals bei einer Wahl antrat, kam aus dem Stand in vier Kreisen auf teils zweistellige Ergebnisse. Im Wartburgkreis sowie in den Kreisen Sonneberg, Greiz und Gotha trat das BSW mit eigenen Listen an. Ein vorläufiges Endergebnis gab es zunächst nur im Kreis Greiz, wo das Bündnis 11,1 Prozent erreichte.

8:20 Uhr: CDU mehr Stimmen, aber die AfD einen Posten mehr

Mittlerweile sind 2.405 Stimmbezirke von 3.047 ausgezählt.

Demnach gewinnt die AfD in Thüringen rund 74 neue Sitze in den Kreistagen und Stadträten hinzu, verglichen mit der Wahl 2019. Auch die freien Kandidaten legten zu, mit 32 neuen Posten.

Alle anderen Parteien mussten Sitze abgeben: DIE LINKE 62, Grüne 43, CDU 34, SPD 33 und FDP 26. Die Auszählung ist nicht beendet. Auffällig ist, dass die CDU mehr Stimmen auf sich vereinen konnte, aber die AfD derzeit einen Posten mehr hat als diese.

Die LINKE macht bei der Sitzverteilung die größten Verluste. Foto: https://wahlen.thueringen.de/datenbank/wahl1/wahl.asp?wahlart=KW&wJahr=2024&zeigeErg=Land

7:00 Uhr: AfD gewann zahlreiche Stimmen hinzu

Nach Auszählung von zwei Drittel der Stimmbezirke liegen CDU (27,5 Prozent) und AfD (27,0) bei den Kreistags- und Stadtratswahlen in Thüringen nahezu gleichauf. Es folgen die Sonstige Wahlkandidaten mit 20 Prozent. Weit abgeschlagenen folgen SPD (10,6), und die LINKE (8,5 Prozent). Grüne erreichten 3,8 und die FDP 2,7 Prozent.

Die AfD hat in Thüringen bei den Landrats- und Oberbürgermeisterwahlen im ersten Anlauf kein Spitzenamt erreicht. Die Entscheidung fällt bei den Stichwahlen. Bei den Wahlen der Kreistage und Stadträte lagen beide Parteien etwa gleichauf. Es ist noch nicht alles ausgezählt.

Nach Auszählung von 2.170 der 3.047 Stimmbezirke gibt der Thüringer Landeswahlleiter bei den Kreistagswahlen und Stadtratswahlen der kreisfreien Städte 2024 die Ergebnisse derzeit so an:

Die AfD erzielt bei der Sitzverteilung die größten Gewinne. Foto: https://wahlen.thueringen.de/datenbank/wahl1/wahl.asp?wahlart=KW&wJahr=2024&zeigeErg=Land

Die AfD gewinnt in Thüringen demnach 80 neue Sitze in den Kreistagen und Stadträten (verglichen mit der Wahl 2019) hinzu. Auch die freien Kandidaten legten zu, mit 31 neuen Posten. Alle anderen Parteien mussten Sitze abgeben: DIE LINKE 65, Grüne 45, CDU 44, SPD 45 und FDP 34.

6:14 Uhr: Von 64 OB-Posten gingen nur zwei direkt an Frauen

Bei den Wahlen für die hauptamtlichen Bürgermeister in Thüringens Städten und Gemeinden haben fast nur Männer gewonnen. Von den 64 zu besetzenden Posten gingen am Sonntag nur zwei direkt an Frauen, bei einer weiteren Wahl schaffte es eine Frau in die Stichwahl. In drei dieser Kommunen waren die Stimmen bis zum frühen Montagmorgen noch nicht fertig ausgezählt, auch dort lagen Männer vorn, wie aus Daten des Landeswahlleiters hervorging.

Die neuen Bürgermeisterinnen sind Rita Spies (CDU) in Uder im Landkreis Eichsfeld sowie die Parteilose Kerstin Barczus in Kaulsdorf im Kreis Saalfeld-Rudolstadt. CDU-Frau Grit Reinhardt (CDU) schaffte es in Berga-Wünschendorf in die Stichwahl, die am 9. Juni parallel zur Europawahl stattfindet. Selbst wenn sie gewinnen würde, läge der Frauenanteil bei den neu gewählten Bürgermeistern unter fünf Prozent.

Schon das Bewerberfeld für die Bürgermeisterwahlen war sehr männlich geprägt. So verzeichnete das Statistische Landesamt für alle zu besetzenden Ämter, also auch die ehrenamtlichen Posten, einen Bewerberinnen-Anteil von rund elf Prozent.

Erfolge für CDU und SPD

Die CDU konnte in mehreren Städten Wahlerfolge für sich verbuchen und damit ihre kommunale Stärke verteidigen. So verwies in der Landeshauptstadt Erfurt der CDU-Mann Andreas Horn Amtsinhaber Andreas Bausewein (SPD) auf Rang zwei. Beide kommen nun in die Stichwahl. In Weimar und Suhl erreichten die CDU-Kandidaten gleich im ersten Wahlgang deutliche Mehrheiten und zogen in die Rathäuser ein. Im Landkreis Weimarer Land verpasste die CDU-Kandidatin die absolute Mehrheit um 0,2 Prozentpunkte.

In mehreren Regionen vollzog die CDU einen Generationenwechsel. So traten etwa die beiden dienstältesten Landräte in Deutschland, Werner Henning (Eichsfeld) und Martina Schweinsburg (Greiz), aus Altersgründen nicht mehr an.

Auch die SPD verbuchte bei den Wahlen einige Erfolge. So gewann SPD-Kandidatin Peggy Greiser in Schmalkalden-Meiningen gegen ihren einzigen Gegenkandidaten Ralf Liebaug von der CDU. In drei weiteren Landkreisen ging sie mit teils deutlichem Abstand ins Ziel oder stand kurz davor. Dazu steht sie in Erfurt in der Stichwahl.

Die Wahl der Bürgermeister und Landräte und Oberbürgermeister der kreisfreien Städte 2024 in Thüringen ergibt:

Die meisten Landkreise und Städte sind ausgezählt. Foto: https://wahlen.thueringen.de/datenbank/wahl1/wahl.asp?wahlart=LR&wJahr=2024&zeigeErg=SORTWK

In vorherigen Umfragen zur Landtagswahl lag die AfD vor der Wahl mit 30 Prozent weit vor der CDU mit etwa 20 Prozent und der Linken von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) mit 16 Prozent. Thüringen wird seit 2014 von einer rot-rot-grünen Koalition regiert, die seit 2020 über keine eigene Mehrheit mehr im Landtag verfügt.

26. Mai

23:05 Uhr: Wenig Veränderungen nach der Hälfte der ausgezählten Stimmbezirke

CDU und AfD liegen zu später Stunde mit 27,5 und 27,3 Prozent bei den Kreistagswahlen und Stadtratswahlen der kreisfreien Städte fast gleichauf, während die Parteien der Ampelkoalition in Thüringen zusammen lediglich auf 16,5 Prozent kommen. Die AfD gewann verglichen mit der Wahl 2019 die meisten Stimmen hinzu.

CDU und AfD liegen am späten Abend nahezu gleichauf. Foto: https://wahlen.thueringen.de/datenbank/wahl1/wahl.asp?wahlart=KW&wJahr=2024&zeigeErg=Land

22:18 Uhr: Auszählung dauert an

In der Stadt Gera scheint noch am meisten auszuzählen. Nach aktuellem Stand zeigt sich bei der Wahl der Landräte und Oberbürgermeister der kreisfreien Städte folgendes Bild:

Erste Ergebnisse aus den Wahlkreisen. Foto: https://wahlen.thueringen.de/datenbank/wahl1/wahl.asp?wahlart=LR&wJahr=2024&zeigeErg=SORTWK

21:30 Uhr: Linke, SPD, Grüne und FDP machen Verluste

Der aktuelle Auszählungsstand zeigt, wie sich Gewinne und Verluste der Parteien tendenziell bei den Kreistagswahlen und Stadtratswahlen der kreisfreien Städte entwickeln.

Linke und SPD verloren demnach jeweils bis zu 5 Prozentpunkte ihrer Wähler (verglichen mit der Wahl 2019). Die Grünen fuhren Verluste von 3,3 Punkten ein, die FDP 2,2. Hingegen gewann die AfD 9,9 Prozentpunkte hinzu, die Sonstigen Kandidaten 4,9 und die CDU 0,5 Punkte.

CDU-Vorsitzender Mario Voigt sprach in einem ersten Statement von einem „guten Tag mit vernünftigen Entscheidungen für Thüringen“. Die CDU werde „stärkste Kraft im Land“ werden.

Für die Linke erklärte Parteichefin Ulrike Grosse-Röthig mit Blick auf ausgebliebene AfD-Erfolge, Thüringen sei „nicht mit einem Schlag blau geworden“. Die Wähler hätten „den braunen Griff nach der Macht im ersten Wahlgang bei Landrats- und Oberbürgermeisterwahlen verhindert“.

21:18 Uhr: Stichwahl in Sömmerda

In Sömmerda führt Ralf Hauboldt (Linke) mit 42,1 Prozent vor Bastian Wulf (CDU) mit 28,6 Prozent und Michael Bellstedt (AfD) mit 23,3 Prozent. Mario Steinberg erreichte 5,9 Prozent. Es kommt zur Stichwahl. Die Wahlbeteiligung lag bei 60,3 Prozent.

In Gotha gewinnt Onno Eckert (SPD) mit 43,5 Prozent vor dem AfD-Kandidaten Stephan Steinbrück mit 31,5 Prozent und der CDU-Kandidatin Jana Röse mit 25,1 Prozent. Hier trat erstmals das BSW an, geschätzt wird auf ein zweistelliges Ergebnis.

21:12 Uhr: Amtsinhaber gewinnen in Weimar und Suhl

Entschieden wurde bereits über die Oberbürgermeister in den Städten Weimar und Suhl, wo sich nach Auszählung der meisten Stimmen die Amtsinhaber Peter Kleine (parteilos) und André Knapp (CDU) auf Anhieb durchsetzten. In den drei weiteren kreisfreien Städten Erfurt, Gera und Jena zeichneten sich nach den Zwischenergebnissen Stichwahlen ab.

21:07 Uhr: Stichwahlen in Hildburghausen zu erwarten

Es deuten sich in mehreren Regionen Stichwahlen mit AfD-Beteiligung am 9. Juni an. Das gilt etwa für die Landkreise Sömmerda und den Wartburgkreis, wo die Kandidaten von CDU und AfD nach Auszählung der Hälfte der Stimmbezirke nah beieinander lagen. Ähnlich war die Lage im Landkreis Altenburger Land und Kyffhäuser, wo Stichwahlen der Amtsinhaber gegen AfD-Kandidaten zu erwarten sind.

Der Landkreis Hildburghausen ist ausgezählt. An der Spitze liegt Sven Gregor (Freie Wähler) mit 42,4 Prozent, gefolgt von Tommy Frenck (BZH) mit 24,9 Prozent und Dirk Lindner (CDU) mit 24,7. Kristin Ost kam auf 8,1 Prozent. Es kommt zur Stichwahl. Die Wahlbeteiligung lag bei 67,5 Prozent.

Frencks Kandidatur hatte vor der Wahl für Irritationen gesorgt. Nach dem Thüringer Kommunalwahlgesetz kann zum Landrat oder Bürgermeister nicht gewählt werden, „wer nicht die Gewähr dafür bietet, dass er jederzeit für die freiheitliche demokratische GrundordNung im Sinne des Grundgesetzes und der Landesverfassung eintritt“.

Laut Thüringer Verfassungsschutzbericht 2022 entwickelte sich Frencks Wählergemeinschaft „Bündnis Zukunft Hildburghausen“ (BZH) „zur führenden neonazistischen Gruppierung im Landkreis Hildburghausen“. Dennoch wurde der Extremist vom Wahlausschuss als Kandidat zugelassen.

Frenck wurde bundesweit bekannt, weil er eine Reihe großer Neonazi-Konzerte organisiert hatte, zu denen teils Rechtsextremisten aus mehreren europäischen Ländern anreisten. Im Verfassungsschutzbericht steht: „Seine unternehmerische Tätigkeit und seine politische Betätigung bilden inzwischen eine bedenkliche Symbiose von rechtsextremistischer Ideologie und eigenen wirtschaftlichen Interessen.“

20:48 Uhr: AfD vor CDU im Altenburger Land

Im Altenburger Land sind alle Wahlbezirke ausgezählt. Bei einer Wahlbeteiligung von 59 Prozent liegt Heiko Philipp (AfD) mit 33,0 Prozent vor Amtsinhaber Uwe Melzer (CDU) mit 32,2 Prozent. Gefolgt von Frank Tempel (Linke) mit 14,9 Prozent, Uwe Rückert (Starke Heimat) 12,1 Prozent und Alexander Paulicks (SPD) mit 7,8 Prozent. Wahlberechtigt waren 73.636 Wähler, es wurden 42.487 gültige Stimmen abgegeben. Es kommt zur Stichwahl. 

20:37 Uhr: Bundesland: CDU vor sonstigen Kandidaten

Nun sind 2.249 von 2.539 Stimmbezirke ausgezählt. Nicht alle Parteien traten in allen Städten und Gemeinden mit Kandidaten an. Stand ist bei den Kreistagen und Stadträten:

  • CDU: 31,1 Prozent
  • Sonstige Kandidaten: 22,7 Prozent
  • AfD: 21,0 Prozent
  • SPD: 16,5 Prozent
  • Die Linke: 5,7 Prozent
  • Grüne 1,6 Prozent
  • FDP: 1,4 Prozent

20:30 Uhr: Amtsinhaber führt in Jena

In Jena führt der bisherige Amtsinhaber Thomas Nitzsche (FDP) mit 42,3 Prozent vor Kathleen Lützkendorf (Grüne) mit 14,8 Prozent. Angetreten waren auch Ulf Weißleder (Parteilos), Jens Thomas (Linke; 13,4 Prozent), Denny Jankowski (AfD; 14,2 Prozent), Johannes Schleuser (SPD, 12,1 Prozent) und Peter Gutjahr (parteilos). 

19:40 Uhr: SPD in Schmalkalden-Meiningen knapp vor der CDU

Aktuell liegt die CDU vorn in der Stadt Erfurt, Gera, Suhl, im Eichsfeld, Sömmerda, im Weimarer Land und Greiz. In der Stadt Jena führt die FDP, im Altenburger Land die AfD.

Im Altenburger Land deutet sich eine Stichwahl zwischen den Kandidaten der CDU und der AfD an.

19:37 Uhr: CDU vor sonstigen Kandidaten

Erfasst sind Stand 19:35 Uhr 1.675 von 2.541 Stimmbezirken. Die Wahlbeteiligung lag bei 54,3 Prozent.

  • CDU: 31,0 Prozent
  • Sonstige Kandidaten (Freie Wähler, Einzelbewerber, Bürgerinitiativen und andere): 22,4 Prozent
  • AfD: 21,2 Prozent
  • SPD: 16,1 Prozent
  • Die Linke: 5,9 Prozent
  • Grüne 1,9 Prozent
  • FDP: 1,6 Prozent

19:30 Uhr: Wartburgkreis

Im Wartburgkreis zeichnet sich eine Stichwahl zwischen Michael Brodführer  CDU) und Uwe Krell (AfD) ab. Etwa die Hälfte der Stimmen ist ausgezählt und Brodführer liegt mit 42,2 Prozent vor Krell mit 34,8 Prozent. Die beiden dort angetretenen Kandidaten von SPD und Linke, Michael Klostermann (SPD) und Sascha Bilay (Linke) liegen derzeit bei 14 und knapp 9 Prozent.

19:20 Uhr: Suhl, Weimar, Erfurt

Nach der Auszählung von mehr als der Hälfte der Wahlbezirke lagen in den Städten Suhl und Weimar die jeweiligen Amtsinhaber vorn. In Suhl wird wohl der CDU-Kandidat André Knapp gewinnen. Derzeit liegt er bei 82,4 Prozent, Herausforderer Steffen Hartwig (Linke) bei rund 71 Prozent. In Weimar liegt Peter Kleine vorn (parteilos), derzeit sind hier 51 von 81 Wahlkreisen ausgezählt.

In Erfurt liegt Andreas Horn (CDU) mit 27,6 Prozent vorn, gefolgt von Andreas Brausewein (AfD) mit 22,2 Prozent sind Stefan Möller (AfD) mit 18,6 Prozent. Es sind 95 von 210 Stimmbezirke ausgezählt.

Besonderheit im Eichsfeldkreis

Stand 19 Uhr sind in einigen Gemeinden bereits alle Stimmen ausgezählt. Im Eichsfeldkreis, in Frettenrode, gab es keinen Kandidaten – weil der ehrenamtliche Bürgermeister Mike Gunkel nicht wieder antreten wollte. Allerdings wurde er von 71,6 Prozent der Wähler auf die Stimmzettel geschrieben.

Alle Ergebnisse gibt es auf der Landeswahlseite von Thüringen (derzeit etwas überlastet). Landesweit traten 19.000 Kandidaten an. Stand 16 Uhr lag die Wahlbeteiligung bei 48,5 Prozent und damit niedriger als 2019 zur gleichen Zeit.

Es wurde in 94 Städten gewählt; für 17 Kreistage und mehr als 600 Stadt- und Gemeinderäte. Wählen konnten auch 16- und 17-Jährige. Abgestimmt wurde in 13 Landkreisen über die Landräte, von denen die CDU bisher acht stellte. Einige langjährigen CDU-Amtsinhaber, darunter Deutschlands dienstälteste Landräte in den Kreisen Eichsfeld und Greiz, traten nicht mehr an.

Für Thüringen sind es heute Kommunalwahlen im Großformat.

Für Thüringen sind es heute Kommunalwahlen im Großformat. Foto: Bodo Schackow/dpa

9. Juni: Europawahl, im September Landtagswahl

Die Kommunalwahl in Thüringen gilt als Auftakt für das Superwahljahr: Am 9. Juni folgt die Europawahl und im September wählt Thüringen den neuen Landtag. Auf das Wahlergebnis am Sonntag werden aber nicht nur die Thüringer schauen. Über den Freistaat hinaus wird man genau darauf schauen, wie die Wahl ausgeht. Mehr als 20.000 ehrenamtliche Wahlhelfer in insgesamt 3.050 Thüringer Wahllokalen waren im Einsatz.

Mit Blick auf die bevorstehende Landtagswahl in wenigen Monaten wird die Kommunalwahl ein Stimmungstest betrachtet: Die Umfragen der letzten Monate sehen die AfD um ihren Landesvorsitzenden Björn Höcke mit Abstand als die stärkste Kraft im Land.

Anfang Mai lag AfD Thüringen in einer Umfrage zur Landtagswahl bei 30 Prozent, gefolgt von der CDU mit 20 Prozent. Beobachter schließen daher nicht aus, dass die AfD am kommenden Sonntag auch auf kommunaler Ebene stärkste Kraft im Land werden könnte.

 

 



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