Thüringen: Fast alle Spitzenkandidaten und Minister verpassen Direkteinzug in Landtag

Die meisten der Spitzenkandidaten der Landtagswahl in Thüringen 2024 und fast alle Minister der amtierenden Regierung verpassten den Einzug per Direktmandat in den zukünftigen Landtag. Aber eben doch nicht alle.
Titelbild
Björn Höcke (l.), Spitzenkandidat der AfD in Thüringen, und Mario Voigt, Spitzenkandidat der CDU, konnten beide die Wähler als Direktkandidaten nicht überzeugen.Foto: Jens Schlüter/Getty Images
Von 2. September 2024

Bei der Landtagswahl in Thüringen verpassten die meisten Spitzenkandidaten der Parteien, aber auch mehrere amtierende Minister den Einzug über ein Direktmandat in den Landtag.

So schaffte als Spitzenkandidat es einzig der amtierende Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) in seinem Wahlkreis in Erfurt III mit 42,4 Prozent der Stimmen per Direktmandat in das Landesparlament, wie der mdr berichtetet.

Anders sah es bei Thüringens Spitzenkandidat Björn Höcke aus. Er verpasste mit 38,9 Prozent auch dieses Mal nach dem Wechsel seines Wahlkreises aus dem Eichsfeld nach Greiz den Direkteinzug. Höcke unterlag dem CDU-Bildungspolitiker Christian Tischner aus Greiz, der 43 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen konnte. Allerdings steht bereits fest, dass der AfD-Landeschef über die Landesliste ins Parlament einziehen kann.

CDU-Landeschef unterliegt AfD-Kandidatin

Auch dem CDU-Spitzenkandidaten und Landeschef Partei Mario Voigt erging es mit 37,5 Prozent der Stimmen nicht besser als Höcke. Er wurde im Saale-Holzland-Kreis von der AfD-Kandidatin Wiebke Muhsal mit 38,9 Prozent übertrumpft.

Das Gleiche galt für die BSW-Spitzenkandidatin Katja Wolf. Sie unterlag im Wartburgkreis II / Eisenach der CDU-Kandidatin Ulrike Jary. Beide schafften allerdings wie Höcke und Voigt den Einzug in den Landtag über die jeweilige Landesliste.

Das gleiche Bild zeigte sich auch bei den Spitzenpolitikern der Grünen und der FDP – wenn auch der Stimmenanteil noch deutlich niedriger ausfiel. So verpasste Madeleine Henfling (Grüne) mit 3,3 Prozent im Ilm-Kreis I und Thomas Kemmerich (FDP) in Erfurt II mit 3,1 Prozent eindeutig den Einzug.

Doch nicht nur Spitzenkandidaten traf es, auch verschiedene Minister der amtierenden Regierung verpassten den Einzug über ein Direktmandat. Und manchmal waren die Politiker auch beides, Spitzenkandidat und Minister. Dies betraf beispielsweise den amtierenden Innenminister und SPD-Spitzenkandidat Georg Maier. Er konnte im Wahlkreis Gotha I lediglich 12,2 Prozent der Stimmen gewinnen.

Wie auch andere Spitzenkandidaten zieht Maier jedoch über die Landesliste ein.

Vorsitzender des Thüringer Gemeinde- und Städtebundes verfehlt Direkteinzug

Doch der Innenminister Maier war nicht der einzige Minister, der mit einer Direktkandidatur scheiterte. So konnte auch die Landwirtschafts- und Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij (Die Linke) in Sonneberg I die Wähler nicht als Direktkandidatin überzeugen. Sie kam auf 9,7 Prozent.

In Erfurt I war es die Grünen-Migrations- und Justizministerin Doreen Denstädt, die mit nur 1,8 Prozent einen Direktsitz im Landesparlament verpasste. Und SPD-Finanzministerin Heike Taubert konnte in Höckes Wahlkreis in Greiz gerade mal 8,8 Prozent auf sich vereinen.

Im Wahlkreis Gotha I unterlag der langjährige Bürgermeister von Waltershausen und Präsident des Gemeinde- und Städtebundes Thüringen, Michael Brychcy (CDU), mit 36,9 Prozent nur knapp dem AfD-Kandidaten Marcel Kramer mit 37,3 Prozent.

(L–R) Die Spitzenkandidatin der SPD für die Landtagswahlen in Sachsen, Petra Köpping und für Thüringen, Georg Maier und Saskia Esken, Co-Vorsitzende der SPD. Foto: Jörg Carstensen/AFP über Getty Images



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