Was ändert sich 2025? Die Liste ist lang
In vielen Bereichen werden Verbraucher kommendes Jahr zur Kasse gebeten. Dafür steigen Mindestlohn und Rente an.
Kfz-Versicherung wird teurer
Bei vielen Autofahrern dürfte die Kfz-Versicherung kommendes Jahr teurer werden – laut Verbraucherportal Finanztip im Schnitt um 26 Prozent. Grund dafür sind nach Angaben der Versicherer die gestiegenen Reparaturkosten.
CO2-Abgabe wird angehoben
Die nationale CO2-Bepreisung für Benzin, Diesel, Heizöl und Erdgas war 2021 mit 25 Euro pro Tonne eingeführt worden, ab Januar 2025 steigt sie von derzeit 45 Euro auf 55 Euro. Verbraucher dürften das beim Heizen und Tanken spüren. Die Abgabe soll Anreize schaffen, um den Verbrauch fossiler Brennstoffe und damit den CO2-Ausstoß zu verringern.
Deutschlandticket wird teurer
Das Deutschlandticket für den öffentlichen Nahverkehr im gesamten Bundesgebiet wird ab 1. Januar teurer. Der Preis steigt von 49 Euro auf 58 Euro im Monat.
Anbieter müssen dynamische Stromtarife anbieten
Ab Anfang 2025 müssen Deutschlands Stromanbieter verpflichtend dynamische Tarife anbieten. Das sind Tarife, bei denen sich der Preis pro Kilowattstunde flexibel nach dem aktuellen Börsenpreis richtet.
Der Strompreis kann so stündlich oder täglich schwanken. Voraussetzung für die Nutzung eines dynamischen Stromtarifs ist ein intelligentes Messsystem, ein Smart Meter.
Viele Krankenkassen dürften teurer werden
Viele gesetzlich Krankenversicherte müssen nächstes Jahr wohl tiefer in die Tasche greifen: Die Zusatzbeiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung steigen voraussichtlich um durchschnittlich 0,8 Prozentpunkte auf dann 2,5 Prozent. Die Kassen können den Zusatzbeitrag selbst festlegen. Gezahlt wird er je zur Hälfte von Arbeitgebern und Arbeitnehmern.
Private Krankenversicherung wird teurer
Auch für viele privat Krankenversicherte steigen ab kommendem Jahr die Kosten. Nach Angaben der Verbraucherzentrale NRW sind es im Schnitt 18 Prozent.
Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung warnt vor stärker steigenden Kassenbeiträgen zum Jahreswechsel als erwartet. Der von jeder einzelnen Kasse berechnete Zusatzbeitrag drohe in vielen Fällen den von der Bundesregierung geplanten Durchschnitt von 2,5 Prozent deutlich zu überschreiten.
Das sagte die Vorstandsvorsitzende Doris Pfeiffer der „Augsburger Allgemeinen“ von Freitag. „Die Krankenkassen haben im kommenden Jahr einen drastischen Erhöhungsdruck.“ Den meisten Krankenkassen stünden „keine Reserven mehr zur Verfügung, um Beitragssteigerungen im nächsten Jahr zu vermeiden oder auch nur abzumildern“.
Beitrag zur Pflegeversicherung steigt
Der Beitrag zur Pflegeversicherung steigt zum 1. Januar um 0,2 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent des Bruttoeinkommens. Für Menschen mit mehr als einem Kind fallen die Beitragssätze gestaffelt nach Kinderzahl geringer aus. Kinderlose zahlen einen zusätzlichen Beitrag von 0,6 Prozent ohne Beteiligung des Arbeitgebers.
Rente soll steigen
Die rund 22 Millionen Rentner können 2025 mit 3,51 Prozent mehr Geld rechnen. Das geht aus dem Entwurf des Rentenversicherungsberichts hervor. Endgültig entscheidet sich die Anpassung im Frühjahr.
Mindestlohn steigt
Direkt zum Jahresstart steigt der Mindestlohn von derzeit 12,41 Euro auf 12,82 Euro brutto pro Stunde. Die Grenze gilt auch für Minijobber: Ihre Verdienstgrenze erhöht sich um 18 Euro auf 556 Euro.
Geichzeitig gibt es in einigen Branchen eigene Mindestlöhne – sie steigen 2025 etwa für Dachdecker, Gebäudereiniger und im Elektrohandwerk.
Steuerentlastung für Hobbybrauer
Ab kommendem Jahr sollen Bierbrauer bis zu 500 Liter Bier herstellen dürfen, ohne dafür Steuern zu bezahlen. Bisher lag die Grenze bei 200 Litern. Das selbstgebraute Bier darf nur für den eigenen Verbrauch genutzt werden.
Solarpflicht wird in mehreren Bundesländern erweitert
In Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig Holstein werden Solaranlagen bei Neubauten und vollständig sanierten Dächern ab einer größe von 50 Quadratmetern zum 1. Januar 2025 Pflicht. Bremen folgt am 1. Juli.
Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen sinkt
Alle sechs Monate gibt es etwas weniger Geld für die Einspeisung von Solarstrom ins öffentliche Netz. Ab 1. Februar 2025 sinkt die Vergütung wieder um ein Prozent auf dann 7,95 Cent pro Kilowattstunde, wie die Verbraucherzentrale Berlin mitteilt. Für alle, die bereits eine Anlage betreiben, ändert sich erst einmal nichts. Die Einspeisevergütung gilt für 20 Jahre.
Beitragsbemessungsgrenzen steigen an
In der gesetzlichen Rentenversicherung und in der Arbeitslosenversicherung sollen bis zu einem sozialversicherungspflichtigen Gehalt von 8.050 Euro im Monat Beiträge fällig werden. Erstmals gilt die Grenze einheitlich in ganz Deutschland.
Die Beitragsbemessungsgrenze für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung steigt ab Januar 2025 auf bundesweit 5512,50 Euro. Die Versicherungspflichtgrenze soll demnach auf 73.800 Euro Jahreseinkommen steigen. Wer mehr verdient, kann sich auf Wunsch bei einer privaten Krankenversicherung versichern.
Digitaler Arbeitsvertrag
In den Personalverwaltungen soll die Digitalisierung vorangetrieben werden: Künftig reicht daher häufig die Textform statt der Schriftform aus – etwa bei Arbeitsverträgen. Diese müssen dann nicht mehr wie bisher mit Tinte unterschrieben werden.
Außerdem sieht das sogenannte Bürokratieentlastungsgesetz kürzere Aufbewahrungsfristen für Buchungsbelege und einen Wegfall der Hotelmeldepflicht für deutsche Gäste vor.
Elektronische Patientenakte kommt
Freiwillig können Versicherte sie bereits seit Anfang 2021 nutzen, ab 15. Januar 2025 soll sie zum Normalfall werden: die elektronische Patientenakte. Zunächst wird sie in vier Modellregionen eingeführt, vier Wochen später dann bundesweit. Wer die elektronische Akte nicht möchte, kann widersprechen.
Wohngeld wird erhöht
Zum Jahresbeginn wird das Wohngeld erhöht. Empfänger sollen vom 1. Januar an durchschnittlich 15 Prozent beziehungsweise 30 Euro mehr erhalten.
Tierhaltungskennzeichen für Schweinefleisch wird Pflicht
Nach längerer Übergangszeit wird die Tierhaltungskennzeichnung für frisches, unverarbeitetes Schweinefleisch aus Deutschland ab August Pflicht. Spätestens danach müssen Hersteller Angaben zur Haltung machen. Dabei gibt es fünf Stufen von Stallhaltung bis Bio.
Amalgam darf nicht mehr für Füllungen genutzt werden
Der Füllstoff Amalgam darf ab kommendem Jahr nach einem EU-Beschluss nicht mehr für Zahnfüllungen genutzt werden. Erklärtes Ziel der EU-Kommission ist ein „quecksilberfreies Europa“, um Bürger und Umwelt vor dem giftigen Stoff zu schützen.
Mitgliedstaaten können die Verwendung, Herstellung und Einfuhr von Amalgam aber bis 30. Juni 2026 weiter erlauben. Ausnahmen gibt es zudem, wenn ein Arzt die Behandlung mit dem quecksilberhaltigen Stoff für „unbedingt erforderlich hält“.
Porto für Postkarten und Briefe steigt
Der Versand von Postkarten und Briefen wird ab 2025 teurer: Das Porto für Standardbriefe steigt um zehn auf 95 Cent, das für Postkarten von 70 auf 95 Cent. Auch die Preise für Pakete klettern.
Zudem hat die Post mehr Zeit – 95 Prozent der Standardbriefe in der Grundversorgung müssen erst am dritten Werktag die Empfängerin oder den Empfänger erreichen, 99 Prozent müssen am vierten Werktag im Briefkasten liegen. Muss es schneller gehen, ist ein Einschreiben nötig.
(afp/red)
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