Terrormiliz IS beansprucht Anschlag in Solingen für sich – Festnahme in Flüchtlingsunterkunft

Zunächst herrschte Unklarheit über die Hintergründe des Angriffs von Solingen. Nun erklärt die Terrormiliz IS: Der Anschlag habe einer „Gruppe von Christen“ gegolten.
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Polizeibeamte sichern den Zugang zum Tatort in Solingen am 24. August 2024.Foto: Andreas Rentz/Getty Images
Epoch Times24. August 2024

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat den tödlichen Messerangriff von Solingen für sich beansprucht. Der Angreifer sei IS-Mitglied gewesen und habe die Attacke, bei der drei Menschen getötet und acht schwer verletzt wurden, aus „Rache für Muslime in Palästina und anderswo“ verübt, hieß es in einer Mitteilung beim IS-Sprachrohr Amak. Der Angriff habe einer „Gruppe von Christen“ gegolten.

Mutmaßlich bezieht sich der IS mit „Palästina“ auf den Krieg im Gazastreifen zwischen Israel und der islamistischen Hamas. Weder der IS noch die Terrororganisation Al-Kaida haben Bündnisse mit der Hamas. Die Gefahren durch Terrorismus und Radikalisierung in der islamischen Welt sind einigen Beobachtern zufolge durch den monatelangen Krieg in Gaza aber gestiegen. Deutschland ist neben den USA einer der wichtigsten Verbündeten Israels und auch einer der wichtigsten Waffenlieferanten.

Auch die Polizei Düsseldorf erhielt nach eigenen Angaben ein Bekennenschreiben des (IS) zu dem Messerangriff in Solingen. Jetzt müsse geprüft werden, ob dieses Schreiben echt sei, sagte ein Polizeisprecher.

Im Zusammenhang mit dem Messerangriff von Solingen hat die Polizei eine Person in einer Flüchtlingsunterkunft in der Stadt festgenommen. Tatzusammenhänge würden nun geprüft, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Es ist Terrorismusexperten zufolge das erste Schreiben einer Selbstbezichtigung des IS für einen Angriff in Deutschland seit 2016. Bei dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz war der Islamist Anis Amri mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge gerast. 13 Menschen kamen ums Leben, Dutzende wurden verletzt. Nach Angaben des IS handelte der Attentäter in deren Auftrag.

In Solingen läuft die Fahndung auf Hochtouren, heißt es in einem Facebook-Eintrag der Polizei. Der Fronhof, auf dem gestern mehrere Menschen beim Stadtfest von einem Messerangreifer zum Teil tödlich verletzt wurden, ist weiterhin gesperrt.

Die Meldung aus Solingen am Freitagabend hat viele Menschen schockiert. Eigentlich sollten sich die Besucher anlässlich der 650-Jahr-Feier der Stadt beim „Festival der Vielfalt“ amüsieren. Doch es kam anders. Gegen 21:40 Uhr stach ein Mann wahllos auf Passanten ein und verschwand im Getümmel. Nach aktuellen Polizeiangaben wurden bei dem Angriff drei Menschen getötet und acht weitere verletzt, fünf davon schwer. Das Fest, das bis zum Sonntag geplant war, wurde inzwischen gänzlich abgesagt. (afp/dpa)



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