Terrorismusexperte warnt Russland vor Eingreifen in Syrien
Der renommierte Terrorismus-Experte Peter Neumann, Professor am Londoner King`s College, hält die russische Intervention in Syrien für kontraproduktiv. „Putin hat keine politische Lösung. Er hat nur militärisches Eingreifen anzubieten, das die Situation noch schlimmer machen wird“, sagte Neumann der Zeitung „Bild am Sonntag“.
Zugleich warnte Neumann davor, dass es möglicherweise nicht bei Luftangriffen bleiben könnte: „Es könnte sein, dass Russland in diesen chaotischen Bürgerkrieg hineingezogen wird. Genauso wie in Afghanistan in den 80er-Jahren.“ Neumann ging davon aus, dass eine Lösung des Konflikts nur mit Diktator Assad möglich ist: „Es wird jetzt ganz deutlich, dass Assad ein Faktor in einem Teil Syriens bleiben wird, und dass sich das so schnell leider nicht ändern wird. Man darf nicht vergessen, dass Assad trotz seiner Gräueltaten in Teilen der Bevölkerung auch starke Unterstützung hat.“ Als möglichen Weg zu einer politischen Lösung sieht Neumann einen losen Staatenverbund in Syrien: „Bei den meisten Ländern, die an dem Konflikt beteiligt sind, besteht kein wirkliches Interesse daran, Syrien komplett aufzuspalten. Aber man könnte sich natürlich vorstellen, dass am Ende eine Lösung steht wie in Bosnien. Also eine Föderation mit sehr starken Einzelstaaten, die sich praktisch autonom regieren und die wenig miteinander zu tun haben müssen.“ Zur Begründung sagte Neumann: „Man könnte damit den Konflikt an der jetzigen Stelle einfrieren. Wenn man dann nach einigen Jahren zur Versöhnung kommt, besteht immer noch die Möglichkeit zu einem Zentralstaat zurückzukommen.“
(dts Nachrichtenagentur)
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