Terror-Planung in Schleswig-Holstein: Iraker wollten möglichst viele Ungläubige töten
Schleswig-Holstein: Die Festnahme der drei Migranten aus dem Irak erfolgte am heutigen Morgen des 30. Januar auf Anweisung der Generalbundesanwaltschaft.
Spezialkräfte der Bundespolizei und des Bundeskriminalamtes des Kreises Dithmarschen verhafteten den Iraker Shahin F. (23) und seinen 23-jährigen Landsmann Hersh F. wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und Verstoß gegen das Sprengstoff- und Waffengesetz. Ein dritter Beschuldigter, der irakische Staatsangehörigen Rauf S. (36), soll ihnen dabei Beihilfe geleistet haben.
Weiterhin wurden die Wohnungen der Iraker und die von weiteren bisher nicht tatverdächtigen Personen in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg durchsucht.
Nach den bisherigen Ermittlungen hatten sich Shahin F. und Hersh F. Ende 2018 dazu entschlossen, in Deutschland einen islamistisch motivierten Anschlag zu verüben. Vor diesem Hintergrund begannen die beiden Beschuldigten spätestens Anfang Dezember mit ersten Vorbereitungen.“
Shahin F. soll sich dabei über das Internet „verschiedene Anleitungen für den Bau eines Sprengsatzes“ besorgt und über eine Kontaktperson in Großbritannien eine Zündvorrichtung geordert haben. Doch die Lieferung wurde von den britischen Sicherheitsbehörden verhindert.
Sprengversuche, Waffe und Terror-Fahrzeug
Ende Dezember 2018 unternahmen Shahin F. und Hersh F. dann erste Sprengversuche mit Schwarzpulver aus Silvesterböllern.
Im weiteren Verlauf entschieden sich die beiden Beschuldigten, bei ihrem Anschlagsvorhaben auch eine Schusswaffe zu verwenden.“
Diese sollte ihr Landsmann Rauf S. besorgen. Der 36-jährige Iraker nahm daraufhin Kontakt und Verhandlungen mit einem gewissen Walid Khaled Y. Y. auf. Dem Terror-Trio wurde eine Pistole vom Typ Makarov 9 mm angeboten. Allerdings war die Waffe Shahin F. und Hersh „bislang zu teuer“.
In weiterer Ergänzung der Terror-Vorhaben nahm Shahin F. spätestens seit Anfang 2019 Fahrunterricht, da man erwog, bei dem Anschlagvorhaben ein Kraftfahrzeug einzusetzen.
Iraker wollten möglichst viele Ungläubige töten
Einem Bericht des „Spiegel“ zufolge sollen die Pläne islamistisch motiviert gewesen sein, habe es aus Ermittlerkreisen geheißen. Bereits nach ihrer Ankunft in Deutschland im Herbst 2015 begannen die Iraker mit der Entwicklung ihres Vorhabens. Einer der Männer habe den Behörden gegenüber nun geäußert, dass man möglichst viele „Ungläubige, aber keine Kinder“ habe treffen wollen.
Demnach wurde auch diskutiert, ob der Anschlag mit Sprengstoff oder aber Waffen durchzuführen sei.
Möglicherweise war den mutmaßlich angehenden Terroristen Schwarzpulver zu schwach und die Waffe zu teuer, weswegen man sich für einen Auto-Anschlag entschieden haben könnte.
Nach Angaben der Generalbundesanwaltschaft hatten die Iraker nach bisherigen Erkenntnissen noch kein konkretes Ziel ins Auge gefasst.
Nun müssen die weiteren Ermittlungen noch klären, ob die Männer in eine terroristische Vereinigung eingebunden sind oder waren. (sm)
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