Tausende zu Friedenskundgebung von Wagenknecht und Schwarzer erwartet

Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer haben zu einer Großkundgebung für Frieden in der Ukraine aufgerufen. Angemeldet sind zehntausend Teilnehmer, die Polizei erwartet jedoch mehr.
Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer warnen in einem gemeinsamen «Manifest für den Frieden» vor einer «Rutschbahn Richtung Weltkrieg und Atomkrieg».
Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer warnen in einem gemeinsamen „Manifest für den Frieden“ vor einer „Rutschbahn Richtung Weltkrieg und Atomkrieg“.Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
Epoch Times24. Februar 2023

Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer rufen für Samstag (14:00 Uhr) in Berlin zu einer Großkundgebung für Frieden in der Ukraine auf. Angemeldet sind zehntausend Teilnehmer, die Polizei erwartet jedoch mehr.

Eine Petition auf change.org haben Stand 24. Februar, 19:00 Uhr, 631.000 Menschen unterschrieben. In ihrem Manifest mahnen die beiden Frauen:

„Heute ist der 352. Kriegstag in der Ukraine. Über 200.000 Soldaten und 50.000 Zivilisten wurden bisher getötet. Frauen wurden vergewaltigt, Kinder verängstigt, ein ganzes Volk traumatisiert. Wenn die Kämpfe so weitergehen, ist die Ukraine bald ein entvölkertes, zerstörtes Land. Und auch viele Menschen in ganz Europa haben Angst vor einer Ausweitung des Krieges. Sie fürchten um ihre und die Zukunft ihrer Kinder.

Die Ukraine kann zwar – unterstützt durch den Westen – einzelne Schlachten gewinnen. Aber sie kann gegen die größte Atommacht der Welt keinen Krieg gewinnen. Das sagt auch der höchste Militär der USA, General Milley. Er spricht von einer Pattsituation, in der keine Seite militärisch siegen und der Krieg nur am Verhandlungstisch beendet werden kann. Warum dann nicht jetzt? Sofort! […]

Verhandeln heißt nicht kapitulieren. Verhandeln heißt, Kompromisse machen, auf beiden Seiten. Mit dem Ziel, weitere Hunderttausende Tote und Schlimmeres zu verhindern. Das meinen auch wir, meint auch die Hälfte der deutschen Bevölkerung. Es ist Zeit, uns zuzuhören! […]

Wir fordern den Bundeskanzler auf, die Eskalation der Waffenlieferungen zu stoppen. Jetzt! Er sollte sich auf deutscher wie europäischer Ebene an die Spitze einer starken Allianz für einen Waffenstillstand und für Friedensverhandlungen setzen. Jetzt! Denn jeder verlorene Tag kostet bis zu 1.000 weitere Menschenleben – und bringt uns einem 3. Weltkrieg näher.“

Auch in anderen Städten wie Bonn, Köln und Mainz sollen Demonstrationen für Frieden in der Ukraine stattfinden.

Nachwuchspolitiker contra Wagenknecht/Schwarzer-Manifest

Das gefällt nicht jedem: So groß der sichtbare Zuspruch, der sich in sekündlich steigenden Unterzeichnerzahlen der Petition zeigt, hagelt es parallel mediale Kritik wie von der linken „taz“, die ihr Friedensansinnen sogar als „amoralisch“ bezeichnet.

Die Jugendorganisationen von CDU, CSU und FDP haben dem Friedensmanifest von Wagenknecht und Schwarzer ein eigenes Manifest zum Ukraine-Krieg entgegengestellt.

Die Vorsitzenden der Jungen Union und der Jungen Liberalen, Johannes Winkel und Franziska Brandmann, bekennen sich darin ausdrücklich zu Waffenlieferungen an die Ukraine. Nur ein ukrainischer Sieg könne die europäische Friedensordnung wiederherstellen, heißt es in ihrer gestarteten Petition, die bis zum späten Nachmittag mehr als 14.000 Unterschriften gesammelt hatte.

In ihrem „Manifest für Freiheit in Europa“ heißt es, die Einstellung der Waffenlieferungen hätte keinen Frieden zur Folge, sondern „die Einnahme einer europäischen Demokratie“. (afp/dpa/ks)

 



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