Ali B. sagte im Mordfall Susanna umfassend aus – Mehrere Stunden Vernehmung in Wiesbaden
Der Verdächtige im Fall der getöteten Susanna hat sich bei seiner Haftprüfung nach dpa-Informationen umfassend geäußert. Der 20 Jahre alte Ali B. ist im Wiesbadener Polizeipräsidium mehrere Stunden lang von einer Amtsrichterin vernommen worden, die über die Untersuchungshaft entscheiden sollte.
Ein Ergebnis wurde zunächst nicht mitgeteilt. Die Verhandlungen hatten verspätet begonnen, zudem wurde ein Dolmetscher hinzugezogen.
Bundespolizisten hatten Ali B. gestern aus Erbil zurück nach Deutschland gebracht. Er steht im Verdacht, die in Wiesbaden tot gefundene Susanna F. vergewaltigt und getötet zu haben.
15:30 Uhr: Verdächtige wurde Ermittlungsrichterin vorgeführt
Der Tatverdächtige im Mordfall Susanna ist am Sonntagnachmittag einer Ermittlungsrichterin des Amtsgerichts Wiesbaden vorgeführt worden. Die Vorführung von Ali B. laufe noch, Ergebnisse lägen noch nicht vor, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Westhessen auf Anfrage.
Dem 20-Jährigen sollte der Haftbefehl wegen Mordes eröffnet werden.
B. war Samstagabend aus dem irakischen Erbil, wohin er sich mit seiner Familie abgesetzt hatte, nach Deutschland zurückgeflogen worden. Er wird verdächtigt, die 14-jährige Susanna aus Mainz vergewaltigt und getötet zu haben.
Das Mädchen war vor mehr als zwei Wochen als vermisst gemeldet worden und am Mittwoch in Wiesbaden tot aufgefunden worden. Gegenüber irakischen Polizeikräften gestand B. den Mord.
„Ich bin froh, dass der von der deutschen Justiz gesuchte, mutmaßliche Täter wieder in Deutschland ist“, sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer am 9. Juni. „So kann das Ermittlungsverfahren schnell vorangetrieben werden.“ Am Sonntag sollte Ali B. einem Haftrichter vorgeführt werden.
Er steht im Verdacht, die am Mittwoch in Wiesbaden tot aufgefundene Susanna F. in der Nacht vom 22. zum 23. Mai vergewaltigt und anschließend getötet zu haben, um das vorangegangene Verbrechen zu vertuschen. Der 20-Jährige hatte sich in den Nordirak abgesetzt und war dort in der Nacht zum Freitag von kurdischen Sicherheitskräften festgenommen worden. Kurdischen Ermittlern zufolge hat Ali B. die Tötung des 14-jährigen Mädchens aus Mainz gestanden.
Der Polizeioffizier Tarik Ahmed berichtete im kurdischen TV-Sender Rudaw, Ali B. habe die Tat gestanden. Dieser Schilderung zufolge hätten der 20-Jährige und sein Opfer viel Alkohol getrunken und Tabletten geschluckt. Zwischen den beiden sei es zum Streit gekommen. Das Mädchen habe gedroht, die Polizei anzurufen, was Ali B. nach eigener Aussage zu der Tat getrieben habe – er habe die 14-Jährige stranguliert.
Der Chef der Bundespolizei, Dieter Romann, war einem Bericht der „Bild-Zeitung“ zufolge selbst bei dem Flug nach Deutschland dabei. Die Bundespolizisten hätten Ali B. erst im Flugzeug von den kurdischen Sicherheitsbehörden der nordirakischen Region übernommen, sagte er der Zeitung. Nach der vorläufigem Festnahme habe der Vertreter der kurdischen Regionalregierung ihn um eine Abschiebung des Tatverdächtigen nach Deutschland gebeten. (afp)
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