„Tagesspiegel“: Deutlich mehr Waffen im Fall Lübcke entdeckt als bislang bekannt
Die Polizei hat im Fall des ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke einem Zeitungsbericht zufolge weit mehr Waffen entdeckt als bislang bekannt.
Bei den drei Beschuldigten seien insgesamt 46 Schusswaffen gefunden worden, teilte das Bundesinnenministerium auf eine Kleine Anfrage der Linken-Abgeordneten Martina Renner und ihrer Fraktion mit, wie der „Tagesspiegel“ am Dienstag berichtete.
Die „kriminaltechnische Untersuchung und waffenrechtliche Einordnung“ dauere demnach noch an. Das gelte auch für weitere Gegenstände wie China-Böller, Messer und Sportbögen. Zu den Fundorten äußerte sich das Ministerium aus ermittlungstaktischen Gründen nicht.
Bislang nur fünf Waffen bekannt
Bislang war nur öffentlich geworden, dass die Polizei aus einem Erddepot des am 15. Juni festgenommenen Tatverdächtigen Stephan E. fünf Waffen sichergestellt hatte.
Darunter befand sich der Revolver, mit dem Lübcke Anfang Juni vor seinem Haus im nordhessischen Wolfhagen erschossen wurde.
Bei den zwei weiteren Beschuldigten handelt es sich um die am 27. Juni festgenommenen Markus H. und Elmar J. Die Bundesanwaltschaft wirft ihnen Beihilfe zum Mord vor.
Im Zuge der Ermittlungen gab es nach Angaben des Ministeriums bislang 30 Durchsuchungen, davon neun mit Zustimmung der Betroffenen, wie der „Tagesspiegel“ berichtete. Durchsucht wurden Objekte in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Baden-Württemberg.
Lübcke war aus nächster Nähe erschossen worden. Die Ermittlungen in dem Fall führt die Bundesanwaltschaft, die von einem rechtsextremen Hintergrund der Tat ausgeht.
Der Tatverdächtige Stephan E. legte nach seiner Festnahme zunächst ein Geständnis ab, zog dieses später aber wieder zurück. (afp)
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