Superspreader-Event in Münster – schon 83 Corona-Fälle nach 2G-Club-Besuch

In einem Club in Münster ging es unter Geimpften und Genesenen offenbar heiß her – zumindest was die Verbreitung von SARS-CoV-2 anging. Dabei kontrollierte der Club am Eingang streng nach den 2G-Regeln. War am Anfang von 26 Corona-Fällen die Rede, werden nun immer mehr bekannt. Aktuell liegt man bei 83.
Epoch Times15. September 2021

Die Stadt Münster informiert in einer Meldung über ihr offizielles Stadtportal von einer Masseninfektion unter Genesenen und Geimpften auf einer Partynacht am 3. September.

380 Gäste hatten sich im lokalen „Cuba-Club“ im Bahnhofsviertel der kreisfreien Stadt im Norden von Nordrhein-Westfalen auf einer ausschließlich für Geimpfte und Genesene (2G) erlaubten Veranstaltung vergnügt. War zunächst von 26 positiv Getesteten die Rede, stieg die Zahl bis zum 14. September auf 72 an. Zwei Tage später waren es dann 83.

Weitere Infektionen „sehr wahrscheinlich“

Wie die Stadt in zwei Pressemitteilungen bekannt gab, habe es sich dabei „nach bisheriger Erkenntnis auch um Impfdurchbrüche und Ansteckungen bei bereits Genesenen“ gehandelt und mindestens ein Mitarbeiter des Clubs sei positiv getestet worden.

64 der positiv auf Corona getesteten Menschen wohnen in Münster. Von ihnen wurden bereits Impfnachweise angefordert. 59 Personen haben den Nachweis bisher geliefert. Verstöße bei den Nachweisen konnten bisher keine festgestellt werden. Die übrigen Corona-Fälle seien aus der erweiterten Region, heißt es.

Ausschließlich Geimpfte und Genesene betroffen

Die Nachverfolgung des Gesundheitsamtes läuft auf Hochtouren. Immer noch gehen demnach „Infektionsmeldungen mit Bezug zu dem Club-Event“ ein. Die Behörden gehen von weiteren Fällen als „sehr wahrscheinlich“ aus. Auch die genaue Anzahl der engen Kontaktpersonen sei noch unklar. Alle ermittelten Kontakte müssen nun einen PCR-Test vorlegen. Die Betroffenen seien aufgrund „milder Symptome“ aufmerksam geworden oder in weiterer Folge, weil die Corona-Warn-App auf ihrem Smartphone Alarm schlug. Auch weiterhin seien bei den bekannten Infizierten die Symptome mild oder asymptomatisch – also unauffällig.

Club handelte noch strenger als gefordert

Wie die Behörden noch mitteilten, habe der Club nach bisherigem Kenntnisstand sich an die Auflagen gehalten, ebenso an die rechtlichen Rahmenbedingungen: „Die Clubbetreiber hatten bei der Party im Rahmen des Hausrechts die 2G-Regel angewandt: ausschließlich Geimpfte und Genesene wurde demnach Zutritt gewährt.“

Nach Angaben der „Stuttgarter Nachrichten“ habe die Stadt das Hygienekonzept des Clubs gelobt. Das Blatt dazu: „Nicht nur hatte der Club nur immunisierten Menschen Zutritt gewährt, auch die Lüftungsanlagen überträfen laut Wartungsfirma die Anforderungen.“ Der „Tagesspiegel“ ergänzt: „Die Betreiber hätten die vorgeschriebene 3G-Zugangsvoraussetzung selbstständig auf 2G verschärft“.

Impfung schützt nicht vor Ansteckung und Übertragung

Der Krisenstabsleiter der Stadt Münster, Wolfgang Heuer, erklärt: „Die Impfung schützt vor einer schweren Erkrankung, eine Ansteckung und weitere Übertragungen sind hingegen nicht auszuschließen.“

Laut Heuer bestätige die vorliegende Ansteckungsserie noch einmal die enorme Bedeutung der Schutzimpfung. Allerdings werde hier auch andererseits deutlich, dass man nicht sorglos sein sollte, „insbesondere bei engen Kontakten in geschlossenen Räumen“, so der Stadtmitarbeiter. (sm)



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