Stuttgart wählt in zweiter Runde neuen Oberbürgermeister
In Stuttgart findet am Sonntag (08.00 Uhr) die zweite Runde der Wahl eines neuen Oberbürgermeisters statt.
Als Favorit auf die Nachfolge des scheidenden Stadtoberhauptes Fritz Kuhn (Grüne) gilt der Backnanger Oberbürgermeister Frank Nopper von der CDU, Chancen werden aber auch dem unabhängigen Kandidaten Marian Schreier zugerechnet.
Als Außenseiter hofft Stuttgarts Stadtrat Hannes Rockenbauch vom Fraktionsbündnis SÖS/Linke auf einen Erfolg. Amtsinhaber Kuhn (65) verzichtet nach acht Jahren an der Rathausspitze auf eine weitere mögliche Amtszeit und zieht sich Anfang Januar zurück.
Insgesamt können 450.000 Wahlberechtigte abstimmen. Mit einem Wahlergebnis wird bis 20.30 Uhr gerechnet. Da es die zweite Wahl ist, entscheidet die einfache Mehrheit der gültigen Stimmen. Klassische Stichwahlen gibt es in Baden-Württemberg bei Bürgermeister-Wahlen nicht.
Überraschungssieg möglich
Wenige Tage vor der Wahl hatte sich nach einer Umfrage zwar ein Erfolg Noppers abgezeichnet, die Befragung hatte aber auch die Möglichkeit eines Überraschungssiegs offen gelassen.
Bei der Umfrage der Universität Hohenheim gaben 40 bis 47 Prozent der Wähler, die sich schon entschieden oder per Briefwahl abgestimmt haben, an, für Nopper zu stimmen. Er hatte bereits im ersten Wahlgang die meisten Stimmen bekommen. Schreier, der Bürgermeister von Tengen ist, kommt als unabhängiger Kandidat mit SPD-Parteibuch auf 31 bis 38 Prozent. Stadtrat Rockenbauch lag in der Umfrage bei 17 bis 23 Prozent.
Unabhängig vom Wahlergebnis schlagen die Stuttgarter ein neues Kapitel auf. Bislang galt Stuttgart als Stadt mit einer starken grünen Wählerschaft, im Gemeinderat stellen die Grünen die größte Fraktion, der Regierungspräsident gehört der Partei an, und alle vier Direktmandate für den Landtag gingen in der Stadt an die Grünen.
Zumindest an der Rathausspitze wird sich das nun ändern. Denn die OB-Kandidatin der Grünen steht nicht mehr auf dem Wahlzettel: Nach einem enttäuschenden Abschneiden im ersten Durchgang und gescheiterten Gesprächen mit den anderen Bewerbern des Mitte-Links-Lagers hat die Vertreterin der Öko-Partei, Veronika Kienzle, ihre Kandidatur zurückgezogen.
Die Wahl findet erneut unter starken Corona-Auflagen statt. Es muss unter anderem eine Alltagsmaske in Wahlgebäuden und Wahlräumen getragen werden. Zudem müssen die Wähler einen Mindestabstand von 1,50 Metern zu anderen Personen einhalten. Eine Wahlparty des Gewinners wird es nicht geben, der neue Oberbürgermeister wird nach der Verkündung des Ergebnisses auch nur in kleiner Runde vom amtierenden Stadtoberhaupt im Rathaus empfangen. (dpa)
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