Geringe Wahlbeteiligung bei jungen Erstwählern erwartet

Erstmals dürfen 16- und 17-Jährige in Deutschland bei der Europawahl wählen, doch ihre Wahlbereitschaft ist laut einer Bertelsmann-Studie gering. Obwohl junge Menschen überwiegend pro-europäisch eingestellt sind, wollen nur 57 Prozent der 16- bis 25-Jährigen tatsächlich ihre Stimme abgeben.
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Für die Studie wurden vom 5. bis zum 12. März EU-weit 13.241 Wahlberechtigte gefragt.Foto: von Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times6. Juni 2024

In einer am Mittwoch veröffentlichten Bertelsmann-Studie sagten bundesweit 57 Prozent der Befragten im Alter von 16 bis 25 Jahren, bei der Wahl zum Europäischen Parlament am Sonntag ihre Stimme abgeben zu wollen.

Von den Befragten zwischen 26 und 69 Jahren wollen sich dagegen 62 Prozent an der Wahl beteiligen. EU-weit sind die Werte ähnlich, insgesamt aber leicht höher.

Die meisten sind für die EU

Trotz der unterdurchschnittlichen Wahlbereitschaft sind junge Menschen grundsätzlich pro-europäischer eingestellt als ältere.

Die Frage, ob sie bei einem Referendum für den Verbleib ihres Landes in der Europäischen Union stimmen würden, bejahten EU-weit 78 Prozent der 16- bis 25-Jährigen. Bei den älteren Befragten waren es nur 65 Prozent.

Jüngere Menschen wählen zudem kaum aus Protest. Nur 23 Prozent der Befragten gaben EU-weit an, mit ihrer Wahl ihre Missbilligung der aktuellen Politik ausdrücken zu wollen. Bei den 26- bis 69-Jährigen waren es dagegen 30 Prozent. In beiden Gruppen sieht eine Mehrheit von rund 60 Prozent die Friedenssicherung als wichtigste Aufgabe der EU an.

Jüngere Menschen legen aber größeren Wert auf den Schutz der Bürgerrechte und die Bekämpfung des Klimawandels.

Deutschland startet am 9. Juni

Am 9. Juni dürfen fast 65 Millionen Menschen in Deutschland jene Abgeordneten wählen, die Deutschland im Europaparlament vertreten werden. Erstmals wahlberechtigt sind dabei auch rund 1,4 Millionen 16- und 17-Jährige. Bei der Wahl 2019 lag die Beteiligung bei 61,4 Prozent, 2014 nur bei 48,1 Prozent.

Für die Studie wurden vom 5. bis zum 12. März EU-weit 13.241 Wahlberechtigte gefragt. (afp/red)



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