Studie: Zukunftsängste der Deutschen nehmen in Corona-Pandemie zu

Epoch Times6. April 2021

Die Zukunftsängste der Deutschen haben sich während der Corona-Pandemie verschärft. Das geht aus einer Studie der Bertelsmann-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem infas Institut hervor, aus der das Redaktionsnetzwerk Deutschland (Dienstagsausgaben) zitiert.

Während im Frühjahr des vergangenen Jahres noch 38 Prozent der Befragten der Aussage „Ich mache mir große Sorgen um meine Zukunft“ zustimmten, waren es laut der Studie im Dezember bereits mehr als 50 Prozent.

Im Rahmen der Studie „Gesellschaftlicher Zusammenhalt in Zeiten der Pandemie“ befragten die Forscher im vergangenen Jahr 611 Menschen drei Mal. Vor allem bei jungen Menschen unter 30 Jahren nahmen die Zukunftsängste deutlich zu.

Im Dezember 2020 äußerten laut der Studie zwei Drittel der Befragten in dieser Altersgruppe Zukunftssorgen, während der Wert in den anderen Altersgruppen zwischen rund 20 und 40 Prozent lag.

Eine Ursache dafür liegt laut den Forschern im zunehmenden Gefühl der Isolation bei den jungen Menschen: Bei den befragten Unter-30-Jährigen stieg der Anteil derer, die sich einsam fühlten, von 46 auf 71 Prozent.

Zugleich war die Zustimmung zu den Corona-Maßnahmen von Bund und Ländern in dieser Altersgruppe sowie in der Altersgruppe der über 75-Jährigen am höchsten.

„Ich sehe darin einen starken Ausdruck gesellschaftlicher Solidarität durch die jüngere Generation“, sagte Stephan Vopel, Leiter des Programms Lebendige Werte der Bertelsmann Stiftung, dem RND.

Als zerstritten und unübersichtlich bewerteten 44 Prozent der befragten Geringverdiener und 42 Prozent der befragten 45- bis 59-Jährigen die deutsche Gesellschaft.

Wer eine stärkere Zerstrittenheit in der Gesellschaft wahrnehme, sehe auch eher die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie kritisch und vertraue der Bundesregierung weniger, heißt es in der Studie.

„Wenn es nicht gelingt, die extrem Belasteten in ihrer prekären Lage ökonomisch abzusichern und die Menschen insgesamt wieder besser im demokratischen Prozess mitzunehmen, droht die Spaltung der Gesellschaft in einem Ausmaß, das der Bundesrepublik bislang unbekannt ist“, warnte der Bertelsmann-Studienleiter Kai Unzicker gegenüber dem RND. (afp)



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