Studie: TV und Radio noch immer beliebt – Streaming- und Videoplattformen gewinnen an Reichweite
Bezogen auf die Gesamtbevölkerung erzielen die Fernsehsender und Radioprogramme in Deutschland immer noch die höchsten Reichweiten und längsten Nutzungsdauern. Das ist das Ergebnis einer Langzeitstudie von ARD und ZDF zum Thema Massenkommunikation, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Die immer stärkere Rezeption von Video- und Audio-Inhalten sowie von Artikeln über das Internet gehört demnach für immer mehr Menschen zum Alltag.
Die Reichweitenverschiebungen vom linearen Fernsehen zu Video-Streamingdiensten und Youtube fallen, bezogen auf die Gesamtbevölkerung, im Vergleich zum Vorjahr aber nur leicht aus. Je jünger die Nutzer, desto stärker ist der Trend zur überwiegend unterhaltungsorientierten Videonutzung im Internet.
Die Mediatheken der Sender profitieren vom allgemeinen Trend und gewinnen in allen Altersgruppen an Zuspruch. An der Spitze der Audio-Angebote liegt der Studie zufolge insgesamt das lineare Radioprogramm. Musik-Streamingdienste und Youtube haben die Radiosender bei den unter 30-Jährigen bei Reichweite und Nutzungsdauer allerdings hinter sich gelassen. Die Corona-Pandemie, die mitten in die Befragungszeit der Studie fiel, führte als herausragendes Nachrichtenereignis zu einer gesteigerten Nachfrage der als „glaubwürdig wahrgenommenen redaktionellen Informationsangebote“, so ARD und ZDF.
Das Sehen von Fernsehinhalten im TV oder von Videos in den Sendermediatheken, auf Plattformen wie Youtube oder bei Video-Streamingdiensten ist die am weitesten verbreitete Rezeptionsform: Mit einer Gesamt-Tagesreichweite von 86 Prozent liegt Bewegtbild knapp vor Radio oder sonstigen Audioinhalten (82 Prozent). Artikel und Berichte – sei es in Zeitungen, Zeitschriften, auf Webseiten oder in sozialen Medien – oder Bücher lesen im Durchschnitt 47 Prozent der Bevölkerung pro Tag.
Knapp die Hälfte der gesamten Mediennutzungszeit in den untersuchten drei Monaten (424 Minuten) entfällt auf Bewegtbildinhalte mit netto 213 Minuten (+9 Minuten im Vergleich zu 2019), gefolgt von Audio (179 Minuten, -7 Minuten) und Artikeln (53 Minuten, -1 Minute). Während des Corona-Lockdowns stieg die Bewegtbildnutzung am stärksten an, die Audionutzung ging durch den Wegfall des Arbeitsweges wegen Kurzarbeit und des Arbeitens von zu Hause gerade in der „Drivetime“ etwas zurück. Die Daten der Langzeitstudie basieren auf einer Dual-Frame-Stichprobe von insgesamt 3.003 deutschsprachigen Personen ab 14 Jahren in Deutschland. Die Studie wurde vom Institut GIM durchgeführt und dauerte von Ende Januar bis Ende April 2020. (dts/er)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion