Studie: Strom bleibt ohne russisches Gas teuer

Die Fachleute des Prognos-Instituts halten einen dauerhaften Rückgang der Strompreise nur dann für wahrscheinlich, wenn Russland wieder in vollem Umfang Gas liefert.
Windräder und Hochspannungsleitungen, aufgenommen am Morgen.
Windräder und Hochspannungsleitungen, aufgenommen am Morgen.Foto: Henning Kaiser/dpa
Epoch Times19. Juli 2023

Strom wird in Deutschland nach Einschätzung des Prognos-Instituts auch in den nächsten Jahren teuer bleiben. Die durchschnittlichen Großhandelsstrompreise könnten demnach trotz leichten Rückgangs in den nächsten Jahren höher liegen als 2019/2020 vor Beginn des rapiden Energiepreisanstiegs.

Davon gehen die Fachleute des Beratungsinstituts in ihrer heute veröffentlichten Einschätzung aus. Auftraggeber war die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) in München.

Hauptgrund dieser Annahme ist, dass für die Stromerzeugung nach wie vor Gas benötigt wird. Wie auch andere Experten gehen die Prognos-Fachleute davon aus, dass die Gaspreise nach zwischenzeitlichem Rückgang wieder steigen werden, unter anderem, weil der Emissionshandel mit CO₂-Zertifikaten teurer wird.

Steigender Stromverbrauch erwartet

Abgesehen davon erwartet das Institut ab Mitte des Jahrzehnts steigenden Stromverbrauch in Deutschland, bedingt einerseits durch steigende Zahlen von Elektroautos und Wärmepumpen sowie den Strombedarf für die Herstellung von Wasserstoff andererseits.

Das Institut hat drei „Preispfade“ berechnet: einen oberen, einen wahrscheinlichen und einen unteren. Einen dauerhaften Rückgang der Strompreise halten die Studienautoren in ihrem unteren Preisszenario nur dann für wahrscheinlich, wenn Russland das restliche Europa wieder wie vor dem Ukraine-Krieg in vollem Umfang mit Gas beliefern würde.

Die bayerische Wirtschaft als Auftraggeber verknüpfte das mit dem Appell an die Bundesregierung, ihre angekündigte Strompreishilfe für die Industrie auch umzusetzen: „Nur mithilfe eines Industriestrompreises kann sich der Wirtschaftsstandort Deutschland während der Transformation im internationalen Wettbewerb behaupten“, sagte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. (dpa/er)



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