Streit um Düngeregeln: Agrarministerin für mehr Flexibilität
Im Ringen um eine Verschärfung der Düngeregeln für die deutschen Bauern dringt Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) auf mehr Flexibilität der EU-Vorschriften.
Die Forderung der Kommission, in belasteten Gebieten pauschal 20 Prozent weniger zu düngen, werde in einigen Gebieten sinnvoll sein, sagte sie der Funke-Mediengruppe. Aber in anderen werde genau das Gegenteil erreicht, weil eine unterdüngte, unterernährte Pflanze weniger Stickstoff aus dem Boden aufnehme.
„Wenn man das in den Gemüseregionen Deutschlands so durchdrückt, wächst da nicht mehr die Qualität, die wir alle möchten. Was wir brauchen, ist eine Flexibilisierung dieser Regeln, auf der Basis von Fakten. Je nach Ackerfrucht muss es Ausnahmen von den 20 Prozent geben.“
Die Bundesregierung sollte der EU-Kommission eigentlich bis Ende März zusätzliche Vorschläge vorlegen. Die EU hatte Deutschland wegen zu hoher Nitratwerte im Grundwasser verklagt und 2018 beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) Recht bekommen. Das Urteil bezog sich zwar noch auf ältere Düngeregeln. Die erst 2017 geänderten Vorgaben müssen aber nun weiter verschärft werden. Konkret geht es unter anderem um weitere Sperrzeiten fürs Düngen in belasteten Gebieten.
Besonders strittig ist ein Element, das Berlin auf Druck der EU zu Jahresbeginn bereits nach Brüssel gemeldet hatte: eine Senkung des für jede Pflanzenkultur zu errechnenden Düngebedarfs von pauschal 20 Prozent in belasteten Gebieten. (dpa)
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