Straßenverkehr bei Dunkelheit und Nässe: So sind Sie sicher unterwegs
Dunklere und kühlere Jahreszeiten mit tief stehender Sonne, herabfallendem Laub oder Regen und Schnee stellen für Autofahrer eine Herausforderung dar.
Schlechtere Sichtverhältnisse, weniger Grip für die Reifen und teils böiger Wind erfordern vorausschauendes und bedachtes Fahren. Es gibt aber auch Tipps und Verhaltensweisen, die sich bewährt haben und das Unfallrisiko minimieren.
Vor der Fahrt
So haben Fahrzeuge mit Sommerreifen bereits ab Temperaturen unter 7 Grad Celsius eine schlechtere Haftung auf der Fahrbahn. Laut brandenburgischer Polizei ist das Unfallrisiko bei entsprechenden Witterungsbedingungen mit Sommerreifen sechsmal höher als mit Winterreifen. Damit Winterreifen ihren Vorteil auch optimal ausspielen können, sollten sie mindestens vier Millimeter Profiltiefe aufweisen.
„Sehen und gesehen werden“ funktioniert nur, wenn die Beleuchtung einwandfrei funktioniert. Überprüfen Sie daher regelmäßig die Beleuchtung am Fahrzeug.
Für eine gute Sicht bei Regen und Schnee wechseln Sie schmierende Scheibenwischerblätter frühzeitig aus. Und damit eine Reinigung der Scheibe auch bei niedrigen Temperaturen möglich ist, sollten frühzeitig der Scheibenwischanlage Frostschutzmittel hinzugefügt werden.
Bereits vor Wintereintritt sollte auch das Motorkühlmittel sollte auf einen ausreichenden Frostschutz und die Batterie auf genug Leistung geprüft werden.
Die Tür-, Hauben- und Fenstergummis bilden einen wichtigen Schutz des Innenraums vor äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit und Kälte. Allerdings besteht bei sehr niedrigen Temperaturen im Winter auch die Gefahr, dass sie anfrieren und dann nicht zu öffnen sind.
Hirschtalg als Naturprodukt mit einem Fettstift auf die Gummileisten aufgetragen verhindert dies und wirkt schützend und pflegend. Auch Silikonspray oder Kriechöl von WD-40 oder anderen Herstellern sind ideal für die Pflege von Türdichtungen, da sie nicht nur schützen, sondern auch die Elastizität der Gummidichtungen erhalten.
Scheiben und Dach müssen frei sein
Laub, Schmutz und Schnee sollten von allen Scheiben, Außenspiegeln, der gesamten Lichtanlage und dem Dach entfernt werden.
Ein Blick in den aktuellen Wetterbericht sollte vor Fahrantritt gerade bei längeren Fahrten Standard sein, um sich auf die Witterungsverhältnisse und entsprechend längere Fahrzeiten einstellen zu können.
Bei besonders kaltem Wetter sollten eine Decke und eine Thermoskanne mit einem warmen Getränk nicht fehlen. Dies hilft bei einer Panne, die Wartezeit gut zu überstehen.
Ebenso sollte ein Reserverad (samt Werkzeug und Wagenheber), Starthilfekabel, Abschleppseil und ein Warndreieck samt Erste-Hilfe-Kasten natürlich nie fehlen.
Auch sollte in der dunklen Jahreszeit eine Taschenlampe immer im Auto bereitliegen. Ob zur Kontrolle, Reparatur oder als Alarmsignal, sie ist ein nützliches Werkzeug.
Während der Fahrt
Bei rutschiger oder glatter Fahrbahn hilft es beim Anfahren, gleich den zweiten Gang zu nutzen. Damit kann das Durchdrehen der Reifen vermieden werden.
Ein einseitiges Verlassen auf Hilfseinrichtungen wie ABS (Antiblockiersystem) und ESP (Antischlupfregelung) birgt das Risiko, sich zu überschätzen.
Das Wichtigste ist eine angemessene Geschwindigkeit und das Vermeiden von ruckartigen Lenkbewegungen oder riskanten Beschleunigungs-, Abbrems- und Überholmanövern.
Die gezielte Nutzung der „Motorbremse“ beugt einem abrupten Stoppen vor.
Ein sicherer beidhändiger Griff des Lenkrades mit der linken Hand auf neun Uhr und der rechten Hand auf drei Uhr ermöglicht im Notfall eine schnelle und sichere Lenkbewegung.
Um ein besseres Gefühl für die Beschaffenheit der Fahrbahnoberfläche zu bekommen, können Sie auf freier Strecke eine behutsame Bremsprobe durchführen.
Ein größerer Sicherheitsabstand, insbesondere bei glatter Fahrbahn oder schlechter Sicht durch Nebel oder Schneefall, gibt mehr Zeit zum Reagieren. Denn je glatter die Fahrbahn und je schlechter die Sicht, desto länger der Bremsweg. Als Faustregel gilt bei gutem Wetter die Hälfte der angegebenen Geschwindigkeit als Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug. Bei 100 Stundenkilometern also 50 Meter.
Bei Sichtweiten unter 50 Meter (das ist der Abstand auf gerader Strecke zwischen den schwarz-weißen Leitpfosten am Fahrbahnrand) darf nicht schneller als 50 Kilometer pro Stunde gefahren werden.
In extremen Situationen mit schlechter Sicht suchen Sie einen sicheren Parkplatz und warten, bis sich die Sichtverhältnisse gebessert haben.
Besondere Vorsicht gilt an Brücken, Bergkuppen und Unterführungen. Diese Straßenabschnitte kühlen sich viel schneller ab als andere Bereiche und erwärmen sich durch ihre Lage auch oftmals langsamer. Daher droht hier Glätte.
Sollte man sich in Schnee oder bei Eis festgefahren haben, hilft unter Umständen ein Einsatz der Fußmatten unter den Antriebsrädern als „Starthilfe“, um wegzukommen.
Tipps für Fahrradfahrer
Auch Fahrradreifen rutschen bei Glätte schneller weg. Daher bei Schnee und Eis vielleicht einmal mehr den öffentlichen Nahverkehr nutzen.
Ein Fahrradhelm kann bei einem Sturz schwere Kopfverletzungen vermeiden. Helle und reflektierende Kleidung sowie eine funktionierende Beleuchtungsanlage mit Reflektoren helfen, von anderen Verkehrsteilnehmern gesehen zu werden.
Und was allgemein für Freizeitaktivitäten im Freien gilt – nämlich dass es kein schlechtes Wetter gibt, sondern nur die falsche Kleidung – gilt auch für Radfahrer.
Kalte Finger, Hände oder Füße können das Brems- und Schaltvermögen einschränken – nasse Kleidung die Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit.
Daher an warme Socken und warmes wetterfestes Schuhwerk und Kleidung samt Mütze und Handschuhe denken.
Kein Alkohol im Straßenverkehr
Alkohol vermindert das Reaktionsvermögen und die motorischen Fähigkeiten. Alkoholkonsum und eine Teilnahme am Straßenverkehr passen daher nicht zusammen.
Ab 0,5 Promille wird gegen Kraftfahrer daher ein Bußgeld verhängt. Ab 1,1 Promille gilt man als absolut fahruntüchtig (als Radfahrer ab 1,6 Promille) und begeht mit der Teilnahme am Straßenverkehr eine Straftat.
Ein Führerscheinentzug droht jedoch schon vorher.
Denn bereits ab 0,3 Promille kann bei sogenannten Ausfallerscheinungen, wozu etwa das Schlangenlinienfahren zählt oder ein Unfall, die Fahrererlaubnis entzogen werden.
Klären Sie rechtzeitig vor Fahrten zu Veranstaltungen und Feiern, wer nüchtern bleibt und fährt. Auch hier sind öffentliche Verkehrsmittel eine gute Alternative.
Es hat sich auch bewährt, dass Mitfahrer nicht zu alkoholisierten Fahrern ins Fahrzeug einsteigen und versuchen, diese vom Fahren abzuhalten.
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