Strahlenschutzkommission: Atommüll in der Asse lassen

Eine Bergung des Mülls, die mehrere Jahrzehnte dauern und Milliarden kosten würde, birgt nach Einschätzung der Kommission ein höheres Strahlenrisiko für Beschäftigte und Bevölkerung der Region, als den Müll dort zu lassen, wo er liegt.
Titelbild
Demonstranten forderten anlässlich Peter Altmaiers Besuch im havarierten Atommülllager ASSE II am 01.06.12 eine schnelle und sichere Bergung des radioaktiven Abfalls.Foto: Michaele Mügge / PubliXviewinG
Epoch Times9. Dezember 2016

Die Gefahr, die vom Atommüll im ehemaligen Bergwerk Asse in Niedersachsen ausgeht, ist möglicherweise geringer, als in den vergangenen Jahren von Behörden dargestellt.

Dies ergibt sich laut „Spiegel“ aus einer Empfehlung der Strahlenschutzkommission zur Stilllegung der Schachtanlage. Nach neueren Analysen könne „eine Gefährdung der Bevölkerung“ durch einen Verbleib der Abfälle unter Tage „ausgeschlossen werden“, heißt es dem Magazin zufolge in dem Papier.

Dies gelte selbst für ein unkontrolliertes Volllaufen der Schachtanlage. Die Kommission aus renommierten Strahlenschutzexperten berät das Bundesumweltministerium. In den Asse-Stollen lagern seit den Siebzigerjahren gut 125.000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen. Täglich dringt Salzlauge ein, die abgepumpt wird.

2013 beschloss der Bundestag, die Gebinde bergen zu lassen. Grund war unter anderem die Sorge, radioaktive Stoffe könnten in die Biosphäre gelangen. Eine Bergung des Mülls, die mehrere Jahrzehnte dauern und Milliarden kosten würde, birgt nach Einschätzung der Kommission ein höheres Strahlenrisiko für Beschäftigte und Bevölkerung der Region, als den Müll dort zu lassen, wo er liegt.

Nach Darstellung der Kommission hat der Bund im Jahr 2009 zwei Studien zu möglichen Gefahren der Asse in Auftrag geben, die von „übermäßig konservativen und zum Teil unrealistischen Annahmen“ ausgegangen wären. Dadurch sei eine Gefährdung unrealistisch hoch erschienen. Das zuständige Bundesamt für Strahlenschutz habe sich diesen Auffassungen damals dennoch angeschlossen. (dts)



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