Stimmungsbild vom Tag „Der Deutschen Einheit“ 2018 (Teil 1): „Die Regierenden haben das Volk vergessen“

Am "Tag der Deutschen Einheit" war Epoch Times in der Hauptstadt unterwegs, um ein Stimmungsbild der Menschen in Deutschland einzufangen.
Titelbild
Feierlichkeiten zum "Tag der Deutschen Einheit" vor dem Reichstag in Berlin.Foto: Epoch Times
Von 4. Oktober 2018

Berlin als Hauptstadt Deutschlands war zentraler Ort für die Feierlichkeiten zum „Tag der Deutschen Einheit“. Direkt auf dem Festgelände vor dem Reichstag trafen wir Daniel, Markus, Frank, und Maik, vier Sachsen, die zu den Feierlichkeiten nach Berlin kamen.

Daniel (28), Elektroniker, fühlt sich im Großen und Ganzen wohl in Deutschland aber es gibt auch vieles, was ihm Sorgen bereitet. „Gerade wie die Politik agiert in den letzten Jahren und was wirklich auf den Straßen passiert, das macht einem schon viele Sorgen“, sagt der junge Mann.

So zum Beispiel in der „Flüchtlingspolitik“ dort läuft vieles so unkontrolliert ab. Jeder wird ins Land gelassen. Es fehlt die Kontrolle. Man sollte doch schauen, wer hierher kommt und von wo er herkommt  – das passiert überhaupt nicht. Die Migranten werden dann hier in Deutschland nicht beschäftigt. Es sind junge Männer, die nicht arbeiten dürfen, die nichts machen können. „Was machst du dann – Blödsinn. Das war bei uns früher auch nicht anders, wenn wir keine Aufgaben hatten, fingen wir an Blödsinn zu machen“, so der Sachse.

Frank: „Medien tragen zur angespannten Situation in der Bevölkerung bei“

Frank (39), Metallarbeiter wohnt in der Nähe von Chemnitz und findet, dass in Deutschland einiges aus dem Ruder läuft. „Da wo ich herkomme, in unserer Region, ist das ganz auffällig. Das zeigt sich besonders in der Migrationspolitik. Es gibt erhebliche Auffälligkeiten mit den Registrierungen von Migranten und deren Ausweispapieren. Bei vielen stellt sich heraus, dass die Papiere gefälscht sind.“

Die Medien würden auch dazu beitragen, dass die Situation so angespannt ist, da durch sie ein falsches Bild vermittelt würde. „In Chemnitz waren viele Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, Arbeitskollegen, Rentner auf der Straße, die sich alle Gedanken machen um unser Land“, so Frank.

Er berichtet weiter, dass er als Bundeswehrsoldat im Kosovo war. „Ich habe Elend gesehen, Menschen, die wirklich Hilfe brauchten“, berichtet Frank. Er findet, Deutschland soll gern die, die wirklich Schutz benötigen, aufnehmen. „Es geht nicht darum, dass keine Menschen aufgenommen werden sollen, aber es gibt hier eine Ordnung und die sollte eingehalten werden, auch von „Flüchtlingen“. „Es gibt einfach normale Verhaltensregeln – an die sollten sich alle halten“, so der Metallbauer.

Viele Menschen nahmen an den Feierlichkeiten zum „Tag der Deutschen Einheit“ in Berlin teil. Foto: Epoch Times

Markus: „Die Einheit hat sich noch nicht vollständig vollzogen“

Die deutsche Einheit findet Markus (32), tätig für einen deutschen Fahrzeughersteller, sollte eigentlich schon vollständig stattgefunden haben. Hat sie aber nicht, was besonders in den ostdeutschen Bundesländern zu spüren ist. Es gibt noch immer große Unterschiede. „Wir arbeiten für einen großen deutschen Konzern, der in ganz Deutschland Menschen beschäftigt. Und innerhalb dieses Unternehmens gibt es noch immer große Unterschiede zwischen den Arbeitern in Ost- und Westdeutschland – sei es bei der Bezahlung, sei es bei der Arbeitszeit, das ist bis heute noch nicht abgeschafft worden“, erklärt der Angestellte.

Daniel berichtet dazu, dass, wenn er Gleichaltrige aus den alten Bundesländern trifft, das auch unterschiedlich sei. Mit manchen verstehe er sich gut. Allerdings gibt es da auch welche, die nach dem Mauerfall geboren sind, gar nicht wüssten, wie es vorher war, aber sich wünschen, dass die Mauer wieder aufgebaut würde. „Ich persönlich bin froh, dass es die Mauer nicht mehr gibt“, sagt Daniel. Markus schätzt besonders die Reisefreiheit die die deutsche Einheit mit sich brachte.

Markus: „Die Regierenden haben das Volk vergessen“

Markus findet aber, dass die Politik in Deutschland sich grundlegend ändern müsse. Egal ob im Bereich Infrastruktur, Schule und Bildung, bei der Arbeitszeitregelung und den Renten und schließlich der „Flüchtlingspolitik“.

Die Ursache für die jetzige Politik sieht er darin, „dass die falschen Leute regieren“, so der Sachse. Die Regierenden hätten das Volk vergessen und sie denken zu sehr an sich. Ihr Egoismus sei das Problem. „In unserem Land hat mittlerweile die Wirtschaft mehr zu sagen als unsere Politiker, die für uns arbeiten sollten. Sie arbeiten jedoch mittlerweile für die großen Unternehmen und sind ausgerichtet auf die Interessen dieser großen Unternehmen – aber nicht für ihr Volk, ihre Bürger. Und die Unternehmen seien interessiert an Umsatz – „an möglichst viel Umsatz, egal mit welchen Mitteln“.

Die nationalen Interessen würden zu wenig berücksichtigt, was auch die heimische Wirtschaft trifft. Das sehe er daran, wie die Bundesregierung mit der deutschen Autoindustrie umgeht. „Wir sind in Europa die Einzigen, die sich so ablehnend der Dieseltechnik gegenüber verhalten. Das ist erschreckend“, so der Fahrzeugbauer.

Dann fragen wir die vier Männer, was sie an Deutschland lieben. „Die Menschen, die hier leben, das Bier, das Feiern, das Menschen kennenlernen“ Daniel erzählt, dass er gerne Menschen in den alten Bundesländern besucht. Da gibt es viele, die uns aus dem Osten verstehen und es gibt viele, die sagen das ist gut, was ihr macht und das ist weniger gut, man diskutiert darüber. Aber das wird halt wenig gelebt“, so der junge Mann.

Foto: Epoch Times

Frank findet das Verhalten der Bundeskanzlerin „schade“

Frank sieht auch ein Problem in der jetzigen Politik. „Angela Merkel hat den Überblick verloren, was in unserem Land, gerade beim Volk, passiert.“Angela Merkel kommt aus dem Osten und sollte für den Osten auch einstehen, ergänzt er. „Ich finde ihr Verhalten schade“, so der Metallbauer.

Nach Franks  Ansicht ist der Osten nicht vollständig integriert in Deutschland. Die Gewerkschaften machen Verträge und es wird zwischen Ost und West unterschieden. „Die Menschen in Ost und West haben doch dieselben Interessen – ein Leben in Ruhe, Frieden und einer Ordnung“, so Frank.

Warum sei unsere Justiz so inkonsequent fragt er sich, egal ob Deutscher oder „Flüchtling“ wer sich nicht an die Gesetze hält, muss sich dafür verantworten, ist Frank der Meinung.

Daniel: „Deutschland ist mein Vaterland, das muss ich lieben“

Auf die Frage, ob er Deutschland liebe antwortet Daniel: „Deutschland ist mein Vaterland, das muss ich lieben, so wie meine Familie. Das hier ist meine Heimat, hier bin ich geboren“, so der Sachse.

Auf die Frage, was Deutschland auszeichnet erklärt Maik (39), tätig in der Qualitätssicherung eines Autokonzerns, dass dies der Fleiß sei. „Wir sind fleißig und daher auch einer der größten Exporteure der Welt. Das ist der Lohn unserer Arbeit, wir sind früh auf und handwerklich begabt, unsere gute Arbeit – das sind wir.“

Wofür würde er auf die Straße gehen, fragen wir ihn, um es zu verteidigen. er antwortet: „Meine Heimat, mein Land, meine Familie und alles was dazu gehört und für eine Umsetzung des Grundgesetzes und seine strikte Einhaltung“, so Maik.

Ihr Arbeitgeber, erklären die Sachsen, hätte allen Arbeitern in Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften „nahegelegt“ nicht an bestimmten Veranstaltungen teilzunehmen. Daher lassen sie sich auch lieber nicht fotografieren oder filmen. Sie sind vorsichtig, obwohl dies ein unzulässiger Eingriff durch den Arbeitnehmer in das Privatleben seiner Angestellten ist. Sie sehen anscheinend die Gefahr, dass sie ihren Arbeitsplatz verlieren könnten oder zumindest Schwierigkeiten bekommen könnten.

Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft untereinander gehen in Deutschland immer mehr verloren

Abschließend fragen wir die Vier, was für sie Deutschland ausmacht. „Ordnung, sich an Regeln halten, Herzlichkeit, Offenheit, Hilfsbereitschaft untereinander. Ich reise gern auch innerhalb Deutschlands und habe es oft schon erlebt, dass man mir Hilfe anbietet, ohne dass ich gefragt habe, erklärt Daniel. Im Osten sei das sehr ausgeprägt, dadurch das in der DDR vieles Mangelware war und man sich untereinander ausgeholfen hat. Aber das sei in den alten Bundesländern auch so, auch hier spüre er eine Hilfsbereitschaft. „Das ist schön“, so der Elektroniker.

Allerdings würde vieles von dem in den letzten Jahren zunehmend verloren gehen – gerade unter den jungen Menschen, so Daniel. Markus liebt die Landschaften hier, sein Land, die deutschen Tugenden – „das, wofür wir berühmt sind – Sauberkeit, Pünktlichkeit, Ordnung, gute Arbeit – einfach Made in Germany“.



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