Impfkommission-Sachsen empfiehlt Corona-Impfung ab 12 Jahren
Ungeachtet des massiven Drängens führender Politiker plant die Ständige Impfkommission offensichtlich vorerst keine neue Empfehlung zu Corona-Schutzimpfungen für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren. Solche Forderungen empörten ihn, sagte Kommissionsmitglied Martin Terhardt am Freitag dem Sender RBB. Er äußerte die Erwartung, dass es eine neue Empfehlung der Ständigen Impfkommission in dieser Sache erst in einigen Wochen geben werde.
Bisher sei die Datenlage noch nicht ausreichend, um eine Corona-Schutzimpfung für die Zwölf- bis 16-Jährigen allgemein zu empfehlen, bekräftigte Terhardt die bisherige Haltung. Diese rät zu solchen Impfungen von Jugendlichen und älteren Kindern bislang nur in Risikofällen. Ansonsten solle individuell nach ärztlicher Beratung entschieden werden.
„Wir sind ja schon einiges gewöhnt in den letzten Wochen, dass halt die Politiker auf der Stiko herumschlagen, weil sie das Gefühl haben, sie würde nicht vernünftig oder nicht professionell arbeiten“, sagte Terhardt dem RBB weiter. „Das erzürnt uns, das empört uns, das entwertet uns und das schadet dem Vertrauen der Ständigen Impfkommission, und das finde ich einen groben Fehler“, kritisierte er.
Sächsische Impfkommission gibt generelle Corona-Impfempfehlung für Kinder ab zwölf Jahren
Unterdessen hat die Sächsische Impfkommission (SIKO) die Corona-Impfungen generell für Kinder ab zwölf Jahren empfohlen. Die Empfehlung gilt ab Sonntag, wie die SIKO am Freitag in Dresden mitteilte. Bisher galt die Empfehlung in Sachsen erst für Kinder ab 16 Jahren.
Für Zwölf- bis 15-Jährige wurde die Impfung in dem Bundesland bislang nur bei bestimmten Risikofaktoren und chronischen Krankheiten, die mit einem erhöhten Risiko für einen schweren oder tödlichen Verlauf der Sars-CoV-2-Infektion einhergehen, empfohlen.
Die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt Corona-Impfungen zwischen zwölf und 17 Jahren bislang nur für Jugendliche mit bestimmten Vorerkrankungen oder auf Wunsch nach individueller ärztlicher Beratung. Die Stiko verweist dabei auf die bislang dünne Datenlage. Aus der Politik waren allerdings immer wieder Forderungen laut geworden, die Corona-Impfung für alle Jugendlichen ab zwölf Jahren zu empfehlen.
Die Sächsische Impfkommission begründete die Änderung ihrer Impfempfehlung mit der „überaus dynamischen Entwicklung der Coronavirus-Pandemie“ und dem wachsenden Wissensstand zu Corona-Impfungen. (afp)
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