Stiko dämpft Erwartungen zu Impf-Empfehlungen für Jugendliche

Titelbild
Stiko-Vorsitzender Thomas Mertens (links), Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (rechts).Foto: Christian Marquardt - Pool/Getty Images
Epoch Times2. August 2021

Der Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, reagiert gelassen auf Forderungen der Politik, das Gremium solle zügig empfehlen, Jugendliche ab zwölf Jahren gegen Corona impfen zu lassen. „Ich hoffe, dass wir das in den nächsten zehn Tagen schaffen“, sagte er dem „Spiegel“. Er könne nicht vorausnehmen, was dann in der überarbeiteten Empfehlung stehen wird.

Bislang spricht sich die Stiko nur für Impfungen bei Jugendlichen ab zwölf Jahren aus, wenn diese Vorerkrankungen haben. „Ich kann nicht versprechen, dass es eine grundsätzliche Änderung bei der Empfehlung geben wird“, so Mertens.

Nicht vergleichbar mit den USA

Auf den Einwand, die Impfkommission der USA, ACIP, habe eine Empfehlung bereits abgegeben, sagte Mertens, die Stiko könne sich nicht einfach der ACIP anschließen. Die Situation sei nicht vergleichbar, jede Kommission müsse das für ihr Land bewerten.

„In den USA wird die Impfung für 12- bis 17-Jährige empfohlen, aber dort ist auch die Krankheitslast durch Covid-19 in diesem Alter viel größer als in Deutschland“, so Mertens. „Das liegt wahrscheinlich daran, dass dort mehr Kinder ein metabolisches Syndrom (Übergewicht, Bluthochdruck, gestörter Fettstoffwechsel und hoher Blutzucker) haben. Außerdem ist die medizinische Versorgung vieler Kinder in den USA etwas schlechter als bei uns.“

Beschluss der Gesundheitsminister  Ein Gegensatz?

Einen Konflikt mit den Gesundheitsministern der Länder, die eine Empfehlung entgegen der Stiko ausgesprochen haben, sieht Mertens nicht. „Aktuell fragen mich ja alle, ob ich den Beschluss der Gesundheitsminister als Gegensatz zu unserer Empfehlung sehe. Nein, und ich rege mich auch nicht darüber auf. Das ist eine politische Entscheidung, es ist die Freiheit der Politik so etwas im Sinne der allgemeinen Gesundheitsvorsorge anzubieten.“

Weltärztepräsident Frank-Ulrich Montgomery warnte auch davor, die Impfung von Jugendlichen als Allheilmittel zu sehen. „Es wäre schade, wenn man Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren nutzen würde, um Mängel und Nachlässigkeiten bei anderen Personengruppen zu überdecken“, sagte Montgomery dem Fernsehsender Phoenix.

Die mangelnde Impfbereitschaft der 18 bis 59-Jährigen sei das eigentliche Problem. Zum einen seien in der Vergangenheit Fehler gemacht worden, als man mit Debatten über einzelne Impfstoffe zur Verunsicherung der Bevölkerung beigetragen habe.

„Und wir haben auch keine vernünftigen Anreize für die Impfung“, meinte der Weltärztepräsident, der hinzufügte: „Wenn man nach wie vor als Freiheitsideal vorträgt, dass sich alle dem Druck der Ungeimpften unterwerfen und deren Einschränkungen mit hinnehmen müssen, solange wird das nichts.“

Frankreich habe dagegen bewiesen, dass es anders gehe. Dort hätten Geimpfte ihre verfassungsgarantierten Rechte zurückerhalten, während Ungeimpfte hierauf noch warten müssten. „Das ist in meinen Augen der richtige Weg“, so Montgomery.

Mehr Zeit einräumen

Hinsichtlich der unterschiedlichen Bewertung der Impf-Freigabe für Jugendliche zwischen Politik und Ständiger Impfkommission (Stiko) empfahl der Weltärztepräsident, den Wissenschaftlern mehr Zeit einzuräumen.

„Mir wäre sehr daran gelegen, dass man einen Streit vermeidet. Die Gesundheitsminister wären klug beraten, wenn sie der Stiko noch einen Zwei-Wochen-Zeitraum setzen würden, in der sie die Lage neu beraten könnte“, so Montgomery. (dts)



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