Wer verdient an den Flüchtlingshotels in Deutschland?
Immer wieder werden Missstände rund um das Thema „Flüchtlingsunterbringung in Hotels“ in den Medien diskutiert und neue Fakten offen gelegt.
Am Donnerstag wurde Politikern im nicht-öffentlichen Teil des Sozialausschusses eine Liste vorgelegt, in der die Namen der „Flüchtlingshotels“ und ihre Besitzer zu finden waren, berichtet der „Express“. Demnach verdienen die Betreiber mit diesen Hotels eine Menge Geld.
Der Zeitung zufolge gibt es eine Eigentümergemeinschaft auf der Liste, die insgesamt neun Mal aufgeführt ist: „Neun verschiedene Objekte mit aktuell 453 Plätzen zur Flüchtlingsunterbringung sind aufgelistet. Legt man den Durchschnittspreis von 31 Euro pro Person und Tag zugrunde, kommen für die Eigentümer 421.290 Euro im Monat und 5,05 Millionen Euro im Jahr dabei heraus.“
Köln leistet jährlich Millionenzahlungen
Ein weiterer Hotel-Eigentümer ist offenbar mit sechs Objekten in der Liste verzeichnet.
In diesen Objekten sind laut „Express“ derzeit ungefähr 340 Flüchtlinge untergebracht – 3,76 Millionen Euro pro Jahr. Rund 300 Flüchtlinge sind in einem weiteren Hotel untergebracht – dafür kassiert der Besitzer 3,35 Millionen Euro jährlich.
Die Stadt Köln zahlt für die Flüchtlingsunterbringung in 40 Hotels bis zu 30 Millionen Euro jährlich.
Fragwürdige Praxis
Bevor ein Vertrag mit einem Hotel geschlossen werde, sehe man sich diese genau an, sagt Sozialdezernent Prof. Dr. Harald Rau zum „Express“. Grundsätzlich spräche die Tatsache, dass es mit einzelnen Hoteliers Vereinbarungen über mehrere Hotels gebe, nicht gegen die Qualität des Hotels oder der Seriosität deren Betreiber.
Die Staatsanwaltschaft Köln zeichnet aber ein anderes Bild: Das Mitglied der Eigentümer- und Betreibergemeinschaft mit den neun Objekten sei wegen Steuerhinterziehung schon zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden.
Auch Politiker verdienen an den Flüchtlingen
Auch einige Politiker verdienen bei der Flüchtlingsunterbringung offenbar kräftig mit.
Dem „Express“ zufolge betreibt CDU-Vorstandsmitglied und Landtagskandidatin von 2017 Andrea Horitzky eine Flüchtlingsunterkunft.
Das „Hotel zum Bahnhof“ in Dellbrück habe sie durch einen Vertrag mit der Stadt Köln gekauft. Dort würde Horitzky für die Unterbringung der Migranten bis zu 40.000 Euro pro Monat kassieren.
Da es immer wieder Untreue und Verschwendung von Steuergeldern im Bereich der Flüchtlingsunterbringung gibt, hat das Rechnungsprüfungsamt der Bezirksregierung und der Staatsanwaltschaft nun die Ermittlungen aufgenommen. (vm)
„Skandal“: Kölner CDU-Politikerin kassiert kräftig für Flüchtlingshotel
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