Starke Migranten-Communities: Die meisten anerkannten Flüchtlinge gehen nach NRW
Nordrhein-Westfalen zieht von allen Bundesländern in Deutschland mit weitem Abstand die meisten anerkannten Flüchtlinge an. Das macht eine bislang unveröffentlichte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) deutlich, die den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vorliegt. Das IW hat analysiert, welches Bundesland welche Zuwanderer aufnimmt.
Nach NRW kommen danach überproportional viele anerkannte Flüchtlinge, nach Bayern vor allem Experten und Fachkräfte und nach Berlin vor allem Menschen, die eine Ausbildung suchen.
In der Studie geht es um Personen, die bereits einen befristeten Aufenthaltstitel für Deutschland haben, also nicht um EU-Ausländer oder Asylbewerber. Es geht um Zuwanderer, die nach Deutschland kommen, weil sie hier einen Arbeitsplatz bekommen haben, studieren, eine berufliche Ausbildung machen oder die aus humanitären Gründen hier anerkannt sind.
NRW – Niedersachsen – Berlin – Bayern
Diesen Zahlen zufolge leben in NRW 29 Prozent aller anerkannten Flüchtlinge in Deutschland. Auf Platz zwei folgt mit weitem Abstand Niedersachsen mit elf Prozent. Dahinter liegt Berlin mit 9,3 Prozent. Dann folgt Bayern mit 9,2 Prozent. Die wenigsten anerkannten Flüchtlinge leben – mit jeweils einem Anteil von 1,2 Prozent – in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Auch insgesamt leben mit einem Anteil von 25,2 Prozent die meisten Zuwanderer in NRW.
Die Forscher werteten aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2014 aus. Nur für diesen Zeitraum liegen bereits detaillierte Daten vor. "Wir sind uns sicher, dass sich an den meisten Stellen auch im Jahr 2015 nichts geändert hat", sagt der zuständige Experte Wido Geis.
Grund für die Beliebtheit von NRW sind vor allem die schon bestehenden Migrantennetzwerke, schreiben die Autoren. "Nordrhein-Westfalen ist der Wohnort besonders vieler Personen mit Aufenthaltstiteln aus humanitären Gründen, was auf die stark migrantische Prägung weiter Teile des Landes und die entsprechend starken Migranten-Communities zurückzuführen sein dürfte", heißt es in der Studie.
(dts)
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