Stahl-Präsident fürchtet Milliarden-Zusatzkosten durch Klimaschutz
Vor dem ersten nationalen Stahlgipfel am Montag klagt die Branche über Belastungen durch Klimaschutzmaßnahmen.
Im kommenden Jahrzehnt drohten der deutschen Stahlindustrie allein durch den Kauf von Zertifikaten im EU-Emissionsrechtehandel „Zusatzkosten von insgesamt 3,5 Milliarden Euro“, sagte der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff, der „Welt“ vom Montag. „Hinzu kommt der Anstieg der Stromkosten. Diese Belastungen müssen verhindert werden.“
Kerkhoff wandte sich zugleich gegen Kritik, seine Branche sei ein „Klimasünder“. Allerdings stießen „die etablierten Produktionsverfahren“ bei der Reduzierung der Kohlendioxidemissionen an „prozessbedingte Grenzen“. Neue Verfahren und Technologien müssten erst entwickelt beziehungsweise im großen Stil getestet werden. Die Umstellung auf CO2-arme Techniken sei zugleich „mit hohen Mehrkosten verbunden“.
Die Politik müsse daher „eine Antwort geben, wie solche Kostennachteile verhindert oder ausgeglichen werden können“, verlangte Kerkhoff. Auch müsse sie sich darum kümmern, wie deutsche und europäische Stahlhersteller wettbewerbsfähig bleiben könnten im Vergleich zu denjenigen, „die so große Anstrengungen im Klimaschutz nicht unternehmen“.
Auf Einladung der saarländischen Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) treffen sich Vertreter der Stahlbranche und der Politik am Montag in Saarbrücken zum Stahlgipfel. Als Redner werden unter anderem Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) erwartet.
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