„Auch eine Wohnung mit 18 oder 19 Grad kann noch gut bewohnt werden“
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat angesichts der gedrosselten russischen Gaslieferungen zum Energiesparen aufgerufen und den Kommunen geraten, Notfallpläne zu erstellen. „Beim Einsparen sind nicht nur die Bürgerinnen und Bürger gefordert, sondern auch die Kommunen mit ihren Tausenden von Verwaltungsgebäuden und anderen Einrichtungen“, sagte DStGB-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe).
Es sei nicht auszuschließen, dass sich die Lage weiter zuspitze, sagte Landsberg. In diesem Fall seien „konkrete Einsparpläne“ in den Kommunen sinnvoll. „Dazu gehört zum Beispiel die Absenkung der Temperaturen in den Verwaltungsgebäuden, die Reduzierung der Temperatur in Schwimmbädern, möglicherweise auch die zeitweise Schließung von einzelnen Einrichtungen, umgekehrt aber auch die Festlegung, wo eine Temperaturabsenkung nicht möglich ist, beispielsweise in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen“, sagte Landsberg.
Kritisch äußerte sich der DStGB-Chef über rechtliche Rahmenbedingungen, die für Einsparungen hinderlich seien. „So sind etwa Vermieter verpflichtet, eine Temperatur von 20 bis 24 Grad zu gewährleisten. Das muss geändert werden“, forderte Landsberg. „Auch eine Wohnung mit 18 oder 19 Grad kann noch gut bewohnt werden und dieses vergleichsweise kleine Opfer sollten alle mittragen können.“
Landsberg verwies auch auf die Abhängigkeit deutscher Industriekonzerne von russischem Gas. Es werde häufig übersehen, „dass nicht nur viele Heizungen in privaten und öffentlichen Gebäuden in Deutschland auf Gas angewiesen sind, sondern dass unsere Wirtschaft – insbesondere die chemische Industrie – ohne Gas nicht produzieren kann“, sagte er. „Deswegen müssen wir jetzt alle Anstrengungen unternehmen, Gas einzusparen und sicherzustellen, dass unsere Gasspeicher im Herbst und Winter weitgehend gefüllt sind.“ (afp/dl)
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