Staatsanwaltschaft ermittelt gegen deutsche Landwirte im Fipronil-Skandal
Im Skandal um mit Fipronil belastete Eier wird nun auch die deutsche Justiz aktiv. Es seien Ermittlungsverfahren gegen niedersächsische Landwirte eingeleitet worden, erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Oldenburg am Montag. Es gehe um den Verdacht, gegen das Lebensmittel- und Futtermittelgesetz verstoßen zu haben.
Die Ermittlungen befänden sich noch „im Anfangsstadium“, erklärte die Sprecherin. Sie richteten sich gegen Verantwortliche der Betriebe, in denen Eier positiv auf das Insektizid getestet worden seien. Die Staatsanwaltschaft machte zunächst keine Angaben, wie viele Agrarbetriebe im Visier der Ermittler sind.
Fipronil auch in einigen deutschen Legehennen-Betrieben festgestellt
Das Schädlingsbekämpfungsmittel Fipronil war zuerst in Eiern aus Belgien und den Niederlanden nachgewiesen worden. Mindestens zehn Millionen kontaminierte Eier aus den Niederlanden wurden nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums nach Deutschland geliefert, ein Teil davon gelangte in den Handel. Auch in einigen deutschen Legehennen-Betrieben wurde Fipronil festgestellt.
Die der Nutztierhaltung verbotene Chemikalie gelangte offenbar als Zusatz in einem Desinfektionsmittel in Betriebe. Medienberichten zufolge steht eine belgische Firma im Verdacht, dem Desinfektionsmittel unerlaubt Fipronil beigemischt zu haben.
Gefahren für Verbraucher sind gering
Beim Menschen kann die Chemikalie in höheren Dosen zu Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen führen. Die von den belasteten Eiern ausgehenden Gefahren für Verbraucher sind dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) allerdings gering.
Gemessen am bislang höchsten in Belgien festgestellten Wert von 1,2 Milligramm Fipronil pro Kilogramm Ei könnte dem BfR zufolge ein Erwachsener mit 65 Kilogramm Körpergewicht sieben Eier binnen 24 Stunden essen, ohne dass der gesundheitliche Richtwert überschritten wird. (afp)
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