Staatsanwaltschaft ermittelt gegen deutsche Landwirte im Fipronil-Skandal

Die Staatsanwaltschaft leitete heute Ermittlungen gegen deutsche Landwirte im Fipronil-Skandal ein. Das Insektizid wurde in einigen deutschen Legehennen-Betrieben festgestellt – gegen sie werde jetzt ermittelt, so die Staatsanwaltschaft.
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Eier in einem Legehennen-Betrieb (Symbolbild).Foto: FRED TANNEAU/AFP/Getty Images
Epoch Times7. August 2017

Im Skandal um mit Fipronil belastete Eier wird nun auch die deutsche Justiz aktiv. Es seien Ermittlungsverfahren gegen niedersächsische Landwirte eingeleitet worden, erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Oldenburg am Montag. Es gehe um den Verdacht, gegen das Lebensmittel- und Futtermittelgesetz verstoßen zu haben.

Die Ermittlungen befänden sich noch „im Anfangsstadium“, erklärte die Sprecherin. Sie richteten sich gegen Verantwortliche der Betriebe, in denen Eier positiv auf das Insektizid getestet worden seien. Die Staatsanwaltschaft machte zunächst keine Angaben, wie viele Agrarbetriebe im Visier der Ermittler sind.

Fipronil auch in einigen deutschen Legehennen-Betrieben festgestellt

Das Schädlingsbekämpfungsmittel Fipronil war zuerst in Eiern aus Belgien und den Niederlanden nachgewiesen worden. Mindestens zehn Millionen kontaminierte Eier aus den Niederlanden wurden nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums nach Deutschland geliefert, ein Teil davon gelangte in den Handel. Auch in einigen deutschen Legehennen-Betrieben wurde Fipronil festgestellt.

Farmers throw eggs at a poultry farm in Onstwedde, Netherlands, on August 3, 2017 after the Dutch Food and Welfare Authority (NVWA) highlighted the contamination of eggs by fipronil, a toxic insecticide outlawed from use in the production of food. Dutch officials said on August 3, 2017 that about 180 poultry farms had been closed across The Netherlands after fipronil was found in samples taken from eggs, droppings and meat. In large quantities, fipronil, is considered to be "moderately hazardous" according to the World Health Organisation, and can have dangerous affects on people's kidneys, liver and thyroid glands. The insecticide, manufactured by Germany's BASF among other companies, is commonly used in veterinary products to get rid of fleas, lice and ticks. / AFP PHOTO / ANP / Patrick HUISMAN / Netherlands OUT (Photo credit should read PATRICK HUISMAN/AFP/Getty Images)

Niederländische Landwirte schmeißen am 3. August mit Fipronil kontaminierte Eier weg. Foto: PATRICK HUISMAN/AFP/Getty Images

Die der Nutztierhaltung verbotene Chemikalie gelangte offenbar als Zusatz in einem Desinfektionsmittel in Betriebe. Medienberichten zufolge steht eine belgische Firma im Verdacht, dem Desinfektionsmittel unerlaubt Fipronil beigemischt zu haben.

Gefahren für Verbraucher sind gering

Beim Menschen kann die Chemikalie in höheren Dosen zu Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen führen. Die von den belasteten Eiern ausgehenden Gefahren für Verbraucher sind dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) allerdings gering.

Gemessen am bislang höchsten in Belgien festgestellten Wert von 1,2 Milligramm Fipronil pro Kilogramm Ei könnte dem BfR zufolge ein Erwachsener mit 65 Kilogramm Körpergewicht sieben Eier binnen 24 Stunden essen, ohne dass der gesundheitliche Richtwert überschritten wird. (afp)

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