Sponsor gesucht: Berliner Pädophilie-Präventionsprojekt bedroht von Geldmangel

Es existiert seit elf Jahren und gilt als Erfolg: Das Pädophilie-Präventionsprojekt „Kein Täter werden“ an der Berliner Charité. Doch nun droht das finanzielle Aus, weil die Förderung des Bundesjustizministeriums im Dezember endet.
Titelbild
Die Initiative "Kein Täter werden" hat Ableger in zehn deutschen Städten.Foto: Screenshot KeinTäterwerden.de
Epoch Times4. August 2016

„Bisher haben wir noch keine Zusage, wie und ob es weitergeht“, sagte Sprecher Jens Wagner laut Ärzteblatt.de. „Kein Täter werden“ war eine Initiative des Instituts für Sexualmedizin. 2004 startete das Hilfsangebot für Männer, die sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen – mit dem Ziel, Übergriffe und Missbrauch zu verhindern.

500 Männer nutzten kostenlose Therapie

Rund 2.300 Menschen haben sich seitdem mit Fragen an die Berliner Therapeuten gewandt. Über 500 Männer machten eine mehr als einjährige kostenlose Therapie, um keine Kinder zu gefährden.

Hilfe auch für Jugendliche

Seit Ende 2014 gibt es das Präventionsangebot auch für Jugendliche. Mehr als 100 Jungen zwischen 12 und 18 meldeten sich innerhalb eines Jahres freiwillig, rund 50 von ihnen schlossen die Diagnostik ab, 28 bekamen ein Therapieangebot und 20 befinden sich in Behandlung. Das Jugendprojekt wird noch bis April 2017 vom Bundesfamilienministerium finanziert. Doch wie es danach weitergeht, ist ebenfalls offen, so das Ärzteblatt.

Das Konzept von „Kein Täter werden“ gilt inzwischen als Erfolg. Zehn Städte in Deutschland haben es übernommen. Dauerhaft finanziell abgesichert ist die Präventionsarbeit jedoch an keinem Standort, so Wagner.

Das Projekt der Charité wurde zunächst vier Jahre allein durch Stiftungen finanziert. Seit 2008 gab das Bundesjustizministerium Geld dazu. Rund 585.000 Euro waren es zuletzt für das Jahr 2016. Jetzt will das Ministerium aussteigen und „unterstütze mit Nachdruck die Bemühungen der Charité, eine dauerhafte finanzielle Absicherung über das Gesundheitssystem zu erreichen“. Hierzu werde noch verhandelt, heißt es. (rf)



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