Hausärzte: Politiker betreiben Panikmache durch ständig neue Katastrophenszenarien

Epoch Times9. November 2021

Die deutschen Hausärzte warnen trotz der angespannten Corona-Lage vor unnötiger Panikmache und fordern stattdessen eine bessere Kommunikationsstrategie. Dass die Menschen auf die steigende Inzidenz mit Unsicherheit reagierten, sei vollkommen verständlich, sagte der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Dienstagsausgabe). Unnötig sei allerdings „die Panikmache durch ständig neue Katastrophenszenarien, wie sie seit Beginn der Pandemie gerade von einigen Politikerinnen und Politikern in einem fort betrieben“ werde.

Angst und die damit verbundenen Stressreaktionen könnten gesundheitliche Schäden verursachen, auch dafür liefere die Pandemie „genügend Beweise“, sagte Weigeldt. Stattdessen sei eine bessere Kommunikationsstrategie gefragt, ergänzte er und plädierte für „zielführende PR für die Impfungen, mehr Struktur und Erleichterungen in der Impfkampagne, ein Ende des ständigen Katastrophenalarms“.

Auch mit Blick auf die Auffrischungsimpfungen forderte der Vorsitzende des Hausärzteverbandes mehr Gelassenheit und Geduld. Wichtig sei auch, „dass gerade für jüngere und gesunde vollständig geimpfte Patientinnen und Patienten kein zeitlicher Druck für eine Booster-Impfung zu bestehen scheint“. Hier könne er nur um Geduld bitten – „auch, um die Praxen nicht zusätzlich zu belasten“, sagte Weigeldt.

Die Intensivmediziner in Deutschland warnten unterdessen vor geringeren Kapazitäten auf den Intensivstationen als im ersten Jahr der Pandemie. Durch den Mangel an Pflegepersonal stünden bundesweit etwa 4000 Intensivbetten weniger zur Verfügung als vor einem Jahr, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, der „Rheinischen Post“. Derzeit sei zwar noch keine Überlastung der Intensivstationen zu sehen, „aber schon eine sehr starke Belastung“, sagte Marx. Dabei gebe es regional sehr deutliche Unterschiede.

Die Impfquote sei nach wie vor das wichtigste Mittel in der Pandemiebekämpfung, sagte Marx. „Wenn wir es schaffen, unsere Impfquote generell um zehn  Prozent zu erhöhen, dann haben wir es eigentlich geschafft. Das muss also unser aller Ziel sein“, plädierte  Marx. (afp/oz)



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