Drei von vier Deutschen befürworten Wirtschaftssanktionen gegen die Türkei

77 Prozent der Deutschen sprechen sich für Wirtschaftssanktionen gegenüber der Türkei aus. Sogar 88 Prozent gaben an, die Bundesregierung sollte entschiedener gegenüber der türkischen Regierung und Präsident Erdogan auftreten.
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77 Prozent der Deutschen sprechen sich für Wirtschaftssanktionen gegenüber der Türkei aus.Foto: Christian Charisius/dpa
Epoch Times7. September 2017

Drei von vier Deutschen wollen, dass die Bundesregierung sich für Wirtschaftssanktionen gegen die Türkei einsetzt. In dem am Donnerstag veröffentlichten ARD-„Deutschlandtrend“ des Instituts Infratest dimap äußerten 77 Prozent diese Auffassung. 19 Prozent wandten sich gegen die Forderung nach Wirtschaftssanktionen.

Sogar 88 Prozent der Befragten gaben an, die Bundesregierung sollte entschiedener gegenüber der türkischen Regierung und Präsident Recep Tayyip Erdogan auftreten. Lediglich neun Prozent waren gegenteiliger Auffassung. Allerdings finden es auch 80 Prozent der Befragten gut, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) weiterhin grundsätzliche Gesprächsbereitschaft gegenüber der Türkei signalisiert. 17 Prozent finden das nicht gut.

Kaum noch Befürworter in Deutschland hat eine EU-Mitgliedschaft der Türkei. Vielmehr gaben 84 Prozent an, dass die EU das Land nicht in die Staatengemeinschaft aufnehmen sollte. Zwölf Prozent können sich dies dagegen mittel- bis langfristig weiterhin vorstellen.

Zuletzt war diese Frage im „Deutschlandtrend“ im August 2016 gestellt worden. Damals wandten sich 80 Prozent der Befragten grundsätzlich gegen eine EU-Mitgliedschaft der Türkei. 15 Prozent sahen dies damals zumindest auf längere Sicht eher positiv.

Für die Umfrage befragte Infratest dimap am Montag und Dienstag 1003 Wahlberechtigte. Die Fehlertoleranz wurde mit 1,4 bis 3,1 Prozentpunkten angegeben.

Das Verhältnis zwischen Deutschland und der Türkei hat sich in den vergangenen Monaten stark verschlechtert. Neben Massenverhaftungen und -entlassungen in der Türkei selbst belasten auch die anhaltende Inhaftierung von Deutschen aus politischen Gründen die Beziehungen, darunter die Journalisten Deniz Yücel und Mesale Tolu sowie der Menschenrechtsaktivist Peter Steudtner. (afp)



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