Spendenkonto für Opfer von Halle eingerichtet
Die Stadt Halle (Saale) wirbt für ein Spendenkonto für die Opfer des Anschlags von Halle. Das Geld solle den Angehörigen der Ermordeten sowie weiteren Betroffene zugute kommen, teilte die Stadt am Montag mit. Nach dem Anschlag seien bei der Stadtverwaltung mehrere Spendenanfragen eingegangen.
Unter dem Kennwort „9. Oktober“ kann ab sofort auf das Konto mit der IBAN DE55800537621894094189 gespendet werden. Eingerichtet wurde das Konto vom halleschen Verein Zeit-Geschichte(n) e.V. Bei dem Anschlag am letzten Mittwoch hatte der bis dahin nicht polizeibekannte Stephan B. die Synagoge in Halle angegriffen, war aber an der Eingangstür gescheitert. Kurz darauf erschoss er zwei willkürlich ausgewählte Passanten.
„Zäsur“ für die Bundesrepublik
Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) hat Polizeipannen nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle bestritten. Es habe „keine Panne“ gegeben, sagte Stahlknecht am Montag vor Journalisten in Magdeburg. Nach Darstellung seines Ministeriums dauerte es von der ersten Meldung an die Polizei bis zu Eintreffen des ersten Funkstreifenwagens am Tatort sieben Minuten.
Mit einer Reihe von Sofortmaßnahmen soll Stahlknecht zufolge die Sicherheit der Einrichtungen in Sachsen-Anhalt verbessert werden. Bereits seit vergangenem Mittwoch, dem Tag des Anschlags, werden elf Synagogen und jüdische Einrichtungen rund um die Uhr bewacht, seit Freitag auch Moscheen. Mit den jüdischen Gemeinden in Sachsen-Anhalt soll zudem über einen verstärkten baulichen Schutz der Einrichtungen gesprochen werden. Zudem sollen Verfassungsschutz und Staatsschutz personell aufgestockt werden.
Stahlknecht nannte den Anschlag von Halle „eine Zäsur“ für die gesamte Bundesrepublik. (afp/dts)
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