SPD warnt BSW vor überzogenen Koalitionsforderungen

Doe SPD will sich nicht erpressen lassen und warnt das BSW vor zu hohen Forderungen nach den Landtagswahlen. Es wird weiterhin um mögliche Koalitionen gerungen.
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Matthias Miersch, Generalsekretär der SPD, am 8. Oktober 2024 auf einer Pressekonferenz im Willy-Brandt-Haus.Foto: John MacDougall/AFP via Getty Images
Epoch Times21. Oktober 2024

Der neue SPD-Generalsekretär Matthias Miersch hat das BSW davor gewarnt, mit überzogenen Forderungen in der Ukraine-Politik und der Debatte um US-Mittelstreckenraketen mögliche Koalitionsgespräche in Sachsen, Thüringen und Brandenburg zu gefährden.

„Wir werden Politik nicht betreiben, indem man sich erpressen lässt“, sagte Miersch der Würzburger „Main-Post“ und der „Augsburger Allgemeinen“.

SPD: BSW sollte Kompromisse eingehen

Es sei zwar wünschenswert, dass in den drei ostdeutschen Ländern Stabilität mit Koalitionen einkehre. Die SPD könnte aber „nicht auf Gedeih und Verderb in so etwas reingehen“, stellte Miersch klar. Über die Ukraine werde nicht in den Bundesländern entschieden, betonte er. Insofern „wird man dort Brücken finden, wenn man das will“.

Die Kernfrage für das BSW bleibe, ob diese bereit sei, Verantwortung zu übernehmen und Kompromisse einzugehen. „Da kommt es jetzt zum Lackmustest“, sagte Miersch – insbesondere für die Berliner Führung der neuen Partei. „Sahra Wagenknecht lebt ja eigentlich davon, nie Verantwortung zu übernehmen“, sagte Miersch.

Er erlebe jedoch, dass „die Politikerinnen und Politiker vor Ort durchaus bereit sind, Verantwortung zu übernehmen“. Nun gehe es darum, „wie wir das hinkriegen.“

Minderheitsregierungen mit SPD denkbar

Miersch schloss auch Minderheitsregierungen nicht aus: „Wir sehen in anderen Ländern, dass es bei einer Vielzahl von Parteien gar nicht mehr möglich ist, Koalitionen zu schmieden“, sagte er.

„Da braucht es dann andere Modelle, beispielsweise eine Minderheitsregierung, bei der man sich natürlich immer Mehrheiten suchen muss und die letztlich am seidenen Faden hängt“, erklärt er.

Die Ministerpräsidenten von Brandenburg und Sachsen, Dietmar Woidke (SPD) und Michael Kretschmer (CDU) sowie der Thüringer CDU-Vorsitzenden Mario Voigt versuchen nach den Landtagswahlen im September, jeweils durch eine Zusammenarbeit mit dem BSW eine Regierung in ihren Ländern zu bilden.

Das BSW hat als Bedingung ein Bekenntnis gegen Waffenlieferungen an die Ukraine und gegen die Stationierung von amerikanischen Mittelstreckenraketen gefordert. Wagenknecht hatte kürzlich vorgeschlagen, dies in den Präambeln der Koalitionsverträge zu verankern. (afp/red)



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