SPD-Urgestein Klaus von Dohnanyi wirbt für Bündnis Sahra Wagenknecht

Der 96-jährige frühere Erste Bürgermeister Hamburgs glaubt, dass man in Thüringen, Sachsen und Brandenburg nicht an Koalitionsgesprächen mit dem BSW vorbeikommt. Erneut übt von Dohnanyi scharfe Kritik am Russland-Kurs seiner Partei und der Regierungskoalition.
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Der SPD-Politiker Klaus von Dohnanyi unterstützt das BSW.Foto: Krafft Angerer/Getty Images
Von 29. August 2024

Einmal mehr kritisiert SPD-Urgestein Klaus von Dohnanyi die Russland-Politik seiner Partei und unterstützt kurz vor den anstehenden Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Das berichtet die „Welt“, die den 96-Jährigen interviewt hat.

Von Dohnanyi hält AfD für eine Bedrohung

In dem Gespräch wird deutlich, dass von Dohnanyi fürchtet, dass eine Regierung ohne die AfD sonst nicht möglich sei. „Da habe ich mir gedacht: Die Sahra Wagenknecht, die schafft eine Position, in der mit ihr eine Regierung gebildet werden kann, die nicht die AfD einbezieht. Das ist mein Hauptziel“, begründet er seine Wahlempfehlung.

Die AfD halte er für eine Bedrohung. Auch dürfe es einen Rechtsruck wie in anderen Ländern Europas (Frankreich, Niederlande, Schweden, Italien) nicht geben, betonte Hamburgs ehemaliger Erster Bürgermeister.

Dass er Wagenknecht unterstützt, hatte von Dohnanyi bereits im Juli öffentlich gemacht (Epoch Times berichtete). Damals war er auch mit seiner eigenen Partei hart ins Gericht gegangen. „In der SPD kritisiert so gut wie niemand, dass der Kanzler nur für Kanonen wirbt und nicht zugleich auch für Verhandlungen“, sagte er.

Etablierten Parteien fehlt es an Wahrhaftigkeit

In einem Gespräch mit dem „Hamburger Abendblatt“ sagte der SPD-Politiker, dass für Koalitionsverhandlungen an dem BSW kein Weg vorbeiführe, bestätigten sich die derzeitigen Prognosen an den Wahltagen in den eingangs erwähnten Bundesländern. „Und hier wäre aus meiner Sicht auch die wirkliche Bedeutung der neuen Partei BSW: endlich auch in den ostdeutschen Ländern eine Lage herzustellen, in der populäre Themen ohne Hilfe der AfD vorangebracht werden können“, sagte er.

Es seien „mindestens die Hälfte der Wähler auf Landes- und Bundesebene“ für eine andere Ukraine-Politik und Verhandlungen mit Russland. Doch vertrete diese Position lediglich die AfD. Von Dohnanyi meinte, dies sei ein „sehr unproduktiver Zustand, denn den etablierten Parteien fehlt es hier offensichtlich an Wahrhaftigkeit und an mutigem Realitätsbezug. Es wird deswegen wirklich Zeit, dass diese so nahe liegende Frage mindestens über den Bundesrat die politische Ebene Berlin erreicht.“



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