SPD und Grüne gegen Handy-Verbot für Kinder unter 14 Jahren
Politiker von SPD und Grünen halten nichts von einem Smartphone-Verbot für Kinder unter 14 Jahren. Einem entsprechenden Vorschlag der Internetexpertin im Fachbeirat des Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung, Julia von Weiler, erteilten sie eine klare Absage. Die Gefahren der digitalen Welt für Kinder seien zwar „absolut real“.
„Ein Zugangsverbot zum Internet für unter 14-Jährige würde ich jedoch als komplettes Ausblenden der Realität betrachten“, sagte der digitalpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Jens Zimmermann, dem „Handelsblatt“.
„Stattdessen sollten die Anstrengungen im Bereich der Medienpädagogik massiv verstärkt werden.“ Außerdem müssten die Schulen bei den vielen Fragen im Umgang mit privaten Smartphones von den Ländern „deutlich besser“ unterstützt werden.
Grüne: Pornografische Bilder für Kinder sind schlimm, aber Handyverbot der falsche Weg
Ähnlich äußerte sich der Obmann der Grünen im Digitalausschuss des Bundestages, Dieter Janecek. „Wenn Kinder mit pornografischen Bildern und Videos in Kontakt kommen, ist das ein ernstes Problem. Ein Handyverbot für unter 14-Jährige ist aber der falsche Weg“, sagte Janecek dem „Handelsblatt“.
„Es ist Aufgabe von uns Eltern, muss aber auch an Schulen verankert werden, Kindern und Jugendlichen einen verantwortungsbewussten Umgang mit der digitalen Welt zu vermitteln.“
Von Weiler hatte sich für ein Smartphone-Verbot für Kinder unter 14 stark gemacht, weil schon Neun- bis Elfjährige pornografische Bilder anschauten oder Selbstbefriedigungsvideos von Gleichaltrigen verbreiteten.
„Täter und Opfer werden immer jünger“, sagte die Geschäftsführerin des Vereins „Innocence in Danger“ in einem Zeitungsinterview. „So, wie wir Kinder vor Alkohol oder anderen Drogen schützen, sollten wir sie auch vor den Risiken einer zu frühen Smartphone-Nutzung schützen.“ (dts)
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