SPD löst Bartels als Wehrbeauftragten ab – Eva Högl soll nachfolgen

Die Fraktionsführung sprach sich am Mittwoch dafür aus, den Wehrbeauftragten Hans-Peter Bartels (SPD) nicht für eine zweite Amtszeit zu nominieren. Die Nachricht kam für den Politiker überraschend.
Titelbild
Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestags und künftige Wehrbeauftragte Hans-Peter Bartels (SPD)Foto: PRAKASH SINGH/AFP/Getty Images
Epoch Times29. April 2020

Eine Personalentscheidung sorgt für Unruhe in der SPD-Bundestagsfraktion: Die Fraktionsführung sprach sich am Mittwoch dafür aus, den überparteilich geschätzten Wehrbeauftragten Hans-Peter Bartels (SPD) nicht für eine zweite Amtszeit zu nominieren.

Das Amt soll an seiner Stelle die stellvertretende Fraktionschefin Eva Högl übernehmen. Bartels reagierte mit Kritik und Unverständnis: Die Gründe seien ihm nicht klar, kritisierte er in einem Brief an seine Genossen, der AFP vorliegt.

Der Sozialdemokrat Bartels, der seit fünf Jahren Wehrbeauftragter des Bundestags ist, hatte wiederholt Interesse an einer weiteren Amtszeit signalisiert. In der Fraktion hatte allerdings der Abgeordnete Johannes Kahrs ebenfalls Interesse an dem Amt bekundet.

Högl auf dem Gebiet neu

Dass die Abgeordnete Högl das Amt übernehmen soll, kam für Verteidigungsexperten im Bundestag überraschend. Die Berliner Abgeordnete, die bisher für die Innen- und Rechtspolitik ist, hatte bislang nichts mit Bundeswehrthemen zu tun, dem Verteidigungsausschuss gehört sie nicht an.

In einem Brief an die Parteifreunde, der AFP vorliegt, beschwerte sich Bartels über den Umgang mit ihm: „Das Ergebnis und die Art der Entscheidungsfindung machen mich – nach insgesamt 22 Jahren Bundestag – ein bisschen unfroh.“

Über seine geplante Ablösung schrieb er: „Wer sich davon genau was versprechen konnte, ist mir offiziell verborgen geblieben. Unsere Fraktionsspitze hielt sich bedeckt.“

Mützenich geht nicht auf Gründe für Ablösung ein

Fraktionschef Mützenich ging in seinem Brief an die SPD-Abgeordneten nicht auf Bartels und die Gründe für die Ablösung ein. Mützenich wies aber auf die „langjährige parlamentarische Erfahrung und breite Expertise“ von Eva Högl hin.

Sie bringe „alle Voraussetzungen“ mit, „um dieses Amt erfolgreich und wirkungsvoll auszuüben“, schrieb Mützenich in dem Brief, der AFP vorliegt.

Die FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann wertete die geplante Ablösung von Bartels durch Högl als „Affront gegen die Soldatinnen und Soldaten“. Gegenüber AFP zog die FDP-Politikerin Högls fachliche Eignung in Zweifel.

Die Bundeswehr durchlebe gerade „extrem herausfordernde Zeiten“, sagte die Liberale. „Jetzt jemanden zu nehmen, der von der Materie keine Ahnung hat, zeigt einfach, dass Herr Mützenich null Bock auf die Institution Bundeswehr hat.“

Strack-Zimmermann äußert Kritik am Vorgehen

Strack-Zimmermann kritisierte auch den Stil der Personalentscheidung: Bartels sei nicht über seine Ablösung informiert worden. „Das sind menschliche Abgründe.“ Die FDP hätte eine weitere Amtszeit für ihn unterstützt. Für Högl werde ihre Fraktion nicht stimmen, sagte Strack-Zimmermann.

Bartels schrieb in dem Brief an seine Genossen, er habe „nach landläufigen Erfolgskriterien“ für seine Arbeit „sehr freundlichen Zuspruch und Unterstützung“ erhalten – etwa von den Soldaten sowie aus den Regierungs- wie Oppositionsfraktionen.

Ihm stelle sich die Frage, warum die SPD in dieser Zeit einen Personalwechsel brauche. In dem Brief spielte Bartels auch auf die Ambitionen des SPD-Politikers Kahrs an. „Bereits im November 2019 wurde mit einer bemerkenswerten haushalterischen Stellenvermehrung von außen ins Amt hineingewirkt.“

Damals hatte der Haushaltsausschuss des Bundestags neue Stellen für das Büro des Wehrbeauftragten genehmigt, die dieser allerdings gar nicht beantragt hatte. Hinter dem ungewöhnlichen Manöver wurde der Haushaltsexperte Kahrs vermutet.

Die Amtszeit von Bartels läuft im Mai aus. Der Wehrbeauftragte wacht über den Zustand der Bundeswehr. Zugleich ist er Ansprechpartner für die Belange der Soldaten und wird deshalb auch als ihr Anwalt betrachtet. Das Amt ist überparteilich. (afp/nh)



Unsere Buchempfehlung

Alle Völker der Welt kennen den Teufel aus ihren Geschichten und Legenden, Traditionen und Religionen. Auch in der modernen Zeit führt er – verborgen oder offen – auf jedem erdenklichen Gebiet seinen Kampf gegen die Menschheit: Religion, Familie, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Militär, Bildung, Kunst, Kultur, Medien, Unterhaltung, soziale Angelegenheiten und internationale Beziehungen.

Er verdirbt die Jugend und formt sich eine neue, noch leichter beeinflussbare Generation. Er fördert Massenbewegungen, Aufstände und Revolutionen, destabilisiert Länder und führt sie in Krisen. Er heftet sich - einer zehrenden Krankheit gleich - an die staatlichen Organe und die Gesellschaft und verschwendet ihre Ressourcen für seine Zwecke.

In ihrer Verzweiflung greifen die Menschen dann zum erstbesten „Retter“, der im Mantel bestimmter Ideologien erscheint, wie Kommunismus und Sozialismus, Liberalismus und Feminismus, bis hin zur Globalisierungsbewegung. Grenzenloses Glück und Freiheit für alle werden versprochen. Der Köder ist allzu verlockend. Doch der Weg führt in die Dunkelheit und die Falle ist bereits aufgestellt. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion